96-Boss Kind spricht Ex-Trainern Kündigungen aus – Gerichtsprozess droht | OneFootball

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·27. Mai 2022

96-Boss Kind spricht Ex-Trainern Kündigungen aus – Gerichtsprozess droht

Artikelbild:96-Boss Kind spricht Ex-Trainern Kündigungen aus – Gerichtsprozess droht

Hannover 96-Boss Martin Kind möchte das frühere Trainerteam um Ex-Coach Jan Zimmermann nicht länger bezahlen. Wie die BILD berichtet, sprach der Klub mehrere Kündigungen aus. Und die Erfolgsaussichten sind für die Niedersachsen scheinbar nicht schlecht. Denn die Verträge enthalten offenbar eine die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung unter bestimmten Umständen. Dennoch stellen sich nun viele Fragen. Ein Gang vor das Arbeitsgericht dürfte wohl nur schwer zu vermeiden sein.

Zimmermann steht offiziell noch unter Vertrag – Kind will das verhindern

Wenn ein Trainer gehen muss, dann spricht man im täglichen Sprachgebrauch nicht selten von einer „Entlassung“. Dabei wäre in vielen Fällen „Beurlaubung“ das richtige Wort. Denn in aller Regel läuft der Vertrag eines Trainers zunächst ganz normal weiter. Dass es sich hier nicht um Wortklauberei handeln muss, verdeutlichen die aktuellen Vorgänge um Hannover 96. Boss Martin Kind benötigt Geld. Schließlich will er den Trainer-Wunschkandidaten Stefan Leitl aus seinem bis 2023 laufenden Vertrag bei der SpVgg Greuther Fürth herauszukaufen. Um die notwendigen Mittel schnell zu erhalten, sprach der 78-Jährige dem früheren Trainerteam um Jan Zimmernann (42) sowie den damaligen Co-Trainern Jens Jansen (46) und Kai Hesse (36) die Kündigung zum 1. Juli 2022 aus.


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Dazu muss man wissen: Zimmermann und Jansen wurde zwar im November 2021 beurlaubt, erhalten aber noch bis zum 30. Juni 2023 die vollen Bezüge. Ähnliches gilt für Hesse. Der frühere Co-Trainer der U23 des FC Schalke 04 arbeitete noch bis zuletzt unter Trainer Christoph Dabrowski, der jedoch keinen neuen Vertrag erhält. Auch Hesses Vertrag läuft noch bis 2023. Die Verträge sollen sogar eine Option bis 2024 (bei Aufstieg) enthalten. Auf Nachfrage der BILD habe sich Zimmermann (schaffte vor einem Jahr mit dem TSV Havelse sensationell den Aufstieg in die 3. Liga) überrascht gezeigt: “Ich will mich dazu nicht äußern!“

Hannover hat dank Klausel wohl gute Karten

Sollten die Kündigungen wirksam werden, würde sich die Vertragsdauer hingegen jeweils um ein Jahr verkürzen. Hieße im Klartext: Hannover würde das komplette Jahresgehalt seines früheren Trainerteams einsparen. Das erscheint keinesfalls unmöglich. Denn wie die BILD erfahren haben will, kann 96 die Zusammenarbeit bis zum 1. Juli 2022 beenden, wenn Hannover "keinen einstelligen Tabellenplatz“ erreicht. Auf den ersten Blick erscheint alles klar: Hannover landete nur auf Platz 11.

Möglicherweise wird der Fall aber vor dem Arbeitsgericht landen. Die Trainer werden wohl damit argumentieren, dass sie die nötigen Punkte geholt hätten. Richtig kurios könnte es werden, wenn Hannover in der kommenden Saison in die Bundesliga aufsteigen sollte. Dann könnte Zimmermann theoretisch einwenden, dass die Aufstiegsklausel greift. Es stellen sich also komplizierte Fragen, die wohl am Ende nur ein Richter eindeutig klären kann.

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