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·28. Januar 2022

7 Gründe, warum die Bundesliga noch Spaß macht!

Artikelbild:7 Gründe, warum die Bundesliga noch Spaß macht!

Langeweile pur an der Tabellenspitze und insgesamt ein bescheidenes spielerisches Niveau in der Bundesliga: Die Einschaltquoten und Marketingeinnahmen in der Bundesliga sind in der Tendenz rückläufig, während auf der anderen Seite viele überbezahlte und überbewertete Profis in der Bilanz stehen. So bleibt die Frage: Was macht eigentlich noch Spaß an der Bundesliga? fussball.news nennt 7 Gründe:

Die Hymne des VfL Bochum

Keinem Verein und seiner Hymne sei zu nahegetreten, aber was der VfL Bochum in dieser Saison mit seiner Vereinshymne "Bochum" von Herbert Grönemeyer besonders verkörpert, danach sehnen sich viele Fans in Deutschland: emotional und authentisch sein, voller Inbrunst und Überzeugung mitsingen, die Liebe zum eigenen Klub und zum "wahren" Fußball hervorheben - es gibt wohl nichts Schöneres! Und wenn die Hymne dann selbst dem Trainer des Gegners gefällt...


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Steffen Baumgart als emotionaler Leader

Apropos gegnerischer Trainer: Kölns Trainer Steffen Baumgart sang zuletzt die Bochumer Hymne mit - wer würde sich das sonst noch trauen? Baumgart ist ohnehin derzeit der angesagteste Trainer der Liga, er bezieht regelmäßig klar Position, geht an der Seitenlinie mit seiner Mannschaft mit wie kein Zweiter, selbst Style-technisch - Schiebermütze und kurze Ärmel-Shirts - gibt er den Takt vor. Erfolg hat Baumgart mit dem potenziellen Abstiegskandidaten 1. FC Köln noch dazu. Mehr Kult geht kaum.

Christian Streich als Talentförderer

Allerdings ist da ja noch Christian Streich. Seit über zwanzig Jahren dient er dem SC Freiburg in verschiedenen Funktionen als Coach, er ist der dienstälteste Trainer der Bundesliga und auch er gehört noch zu den Wenigen im Fußballgeschäft, die meist ehrlich ihre Meinung kundtun. Dabei schreckt Streich nicht vor politischen und polarisierenden Themen zurück, gleichzeitig hat er in der Bundesliga seine Mannschaft zu einem Champions League-Kandidaten geformt, der zudem seit Jahren die meisten deutschen Talente herausbringt. Kein Bayern. Kein Dortmund. Kein Leipzig. Es ist Freiburg!

Rising Stars: Wirtz, Musiala, Schade

Dass es derzeit der Anzahl nach weniger gute deutsche Fußballer gibt als beispielsweise im Zeitraum 2010 bis 2016, darüber besteht weitestgehend Einigkeit. Dennoch gibt es einige deutsche Talente, die schon bald im Weltfußball zu Stars aufsteigen können. Leverkusens Florian Wirtz lenkt das Spiel von Bayer Leverkusen bereits so souverän, als wäre er nicht zwei, sondern zehn Jahre im Profifußball aktiv. Bayerns Jamal Musiala sieht viele Gegenspieler eher als Slalomstangen an - und Freiburgs Kevin Schade wirft mit Technik, Athletik und Spielwitz alles in die Waagschale, um sich als deutscher Kaderspieler für die Heim-EM 2024 zu empfehlen.

Torjägerduell Lewandowski vs. Haaland

Sicherlich fehlen der Bundesliga viele Topstars, die Weltstars spielen eher in England und Spanien oder bei Paris Saint-Germain. Doch einige Ausnahmekönner sind immer noch in Deutschland - und bieten weiter Spektakel und Diskussionsstoff. Bayerns Robert Lewandowski ist Weltfußballer - aber Dortmunds Erling Haaland bringt ein enormes Powerpaket mit, um den Polen bald womöglich in allen Belangen Konkurrenz zu machen. Bei aller Kritik an den Schwächen der Bundesliga darf man dieses Duell zweier Fußball-Giganten mit Leidenschaft verfolgen.

Svensson, Seoane und Nagelsmann als neue "Taktikfüchse"

Beklagt wird zudem, dass die besten Trainer der Bundesliga im Grunde alle nach England weitergezogen sind. Pep Guardiola, Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Ralph Hasenhüttl, Ralf Rangnick - ja, sie waren alle mal in der Bundesliga erfolgreich. Ihr Mix aus taktischer Raffinesse und hoher Emotionalität ist nur selten im Weltfußball zu finden, doch die Bundesliga lässt sich davon nicht beeindrucken und sucht weiter nach außergewöhnlichen Trainern. Natürlich greift da ein Klub auch mal daneben, doch man blicke zum FSV Mainz 05 mit Bo Svensson oder zu Bayer 04 Leverkusen mit Gerardo Seoane: Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass diese Trainer in ihrer Karriere noch um große Titel spielen werden. Und dann ist da ja auch noch Julian Nagelsmann, der zweitjüngste Bundesligatrainer in der Geschichte des FC Bayern, der sich regelmäßig von Guardiola, Tuchel und Rangnick wertvollen Input eingeholt hat.

Die sportliche Unberechenbarkeit in der Bundesliga ist zurück

Nagelsmann macht mit seinen Bayern das Rennen um die Meisterschaft derzeit langweilig, so souverän spielen die Münchner trotz einiger Corona-bedingter Rückschläge auf. Doch man sollte beachten, dass sich die Ära der Ausnahmejahre zwischen 2012 und 2018 mit der Totaldominanz von Bayern und Dortmund dem Ende zuneigt. Eine Eigenschaft tut sich wieder auf, die die Bundesliga so lange ausgezeichnet und spannend gemacht hat: Die Unberechenbarkeit! Eigentlich kann jeder jeden schlagen - und mit extrem guter Arbeit ist auch für Freiburg oder Mainz mal Platz vier bis sechs möglich.

Man kann in der Bundesliga also immer noch mitjubeln und mitzittern, auch wenn die Liste an Schwächen und Kritikpunkten im deutschen Fußball lang bleibt.

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