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·18. April 2025
50 Pflichtspiele für den 1. FC Köln: Ist Leart Pacarada unverzichtbar für den FC?

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Hendrik Broschart
18. April 2025
Die erste Saison beim 1. FC Köln verlief sicher nicht nach den Erwartungen des Linksverteidigers. In dieser Saison hat er sich stabilisiert und spielt unter Struber eine tragende Rolle. Gegen Fürth feierte er kürzlich sein 50. Pflichtspieljubiläum. Was macht Leart Pacarada für den 1. FC Köln unersetzbar?
Leart Pacarada im Trikot des 1. FC Köln
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Ein Blick auf die von der Daten-Scouting-Agentur Global Soccer Network erhobenen Zahlen unterstreicht die enorme Bedeutung Pacaradas für den 1. FC Köln in dieser Saison: Während sich die Kölner Defensive in dieser Saison insgesamt oft konteranfällig und instabil präsentierte, zählt Pacarada bei genauerer Betrachtung zu den Lichtblicken. Mit starkem Positionsspiel, soliden Aufbaudaten (unter anderem xPasses, Passquote, Spielkontrolle) und mutigem Spiel gegen den Ball sticht er deutlich heraus. Besonders bemerkenswert: Er sucht viele offensive Zweikämpfe, erzielt viele progressive Läufe und überzeugt durch frühe Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte.
Ein weitere besondere Stärke hat der Kosovare in den vergangenen Wochen eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Gegen Greuther Fürth agierte er auf der linken Außenbahn, eine Woche zuvor gab er den klassischen Linksverteidiger. Noch davor, gegen Paderborn, spielte der Abwehrspieler neben Eric Martel und Joel Schmied in der Dreierkette. Pacarada ist damit eine der Konstanten in einem ansonsten oft wechselnden System. Er bringt nicht nur fußballerische Klasse mit, sondern besticht vor allem durch seine Vielseitigkeit. Der 30-Jährige kann in der Dreierkette, im linken Mittelfeld und auf der linken Außenbahn spielen. Diese taktische Flexibilität macht ihn für den 1. FC Köln nahezu unverzichtbar.
Auch offensiv weiß Pacarada Akzente zu setzen. Zusammen mit Hamburgs Jean-Luc Dompé belegt er ligaweit den zweiten Platz bei der Anzahl der Flanken, die er aus dem Spiel heraus schlägt – ein klarer Beleg für seine Aufgabe, über den linken Flügel Chancen zu kreieren. Hinzu kommen seine Stärke bei Standardsituationen und sein starker linker Fuß. Besonders eindrucksvoll zeigte er seine Klasse beim 4:4-Spektakel gegen den Karlsruher SC am 7. Spieltag: In nur einer Halbzeit bereitete Pacarada alle vier Tore des FC vor – ein Novum in der Geschichte der 2.
Neben seiner Vielseitigkeit und seiner fußballerischen Qualität bringt Pacarada etwas mit, das im Aufstiegskampf unbezahlbar ist: Erfahrung. Mit fast 300 Einsätzen im Unterhaus des deutschen Fußballs ist er der mit Abstand erfahrenste Zweitligaspieler im Kader der Kölner. Kein anderer FC-Profi kennt die Liga so gut wie der gebürtige Aachener. Beste Voraussetzungen also, um den FC im engen Rennen um die Rückkehr in die Bundesliga entscheidend zu unterstützen.
Der Transfer von Leart Pacarada im Sommer 2023 weckte beim 1. FC Köln große Hoffnungen. Als absoluter Wunschspieler von Trainer Steffen Baumgart verpflichtet, sollte der ehemalige Kapitän des FC St. Pauli die Lücke – zumindest ansatzweise – schließen, die Jonas Hector nach seinem Karriereende hinterlassen hat. Doch rückblickend lässt sich sagen: Die enorme Erwartungshaltung hat Pacarada nicht gut getan. Zu Beginn der Relegationssaison 2023/2024 stand er in der Startelf, absolvierte die ersten Spiele über die volle Distanz. Doch nach dem krachenden 0:6 gegen RB Leipzig am 9. Spieltag kam der Bruch: Baumgart setzte ihn auf die Bank.
Von da an verlor der Kosovare seinen Stammplatz. Daran änderte auch die Ankunft von Timo Schulz als Baumgarts Nachfolger nichts, unter dem Pacarada auf St. Pauli noch zum Zweitliga-Star aufblühte. Verletzungen und Krankheiten warfen ihn zusätzlich zurück, im weiteren Saisonverlauf durfte er nur noch einmal über die volle Distanz ran – ausgerechnet beim 1:5 gegen RB Leipzig. Am Ende war Pacarada einer der Leidtragenden einer insgesamt verkorksten Saison. Körperliche Rückschläge und eine Erwartungshaltung, die seinen Fähigkeiten nicht gerecht wurde, verleiten dabei zu vorschnellen Urteilen über Pacaradas Qualität.
Denn in dieser Saison dagegen wird deutlich, wie positiv er die Mannschaft auf ihren Weg zurück ins Oberhaus beeinflussen kann. Trotz schwieriger Phasen und Formschwankungen war er maßgeblich daran beteiligt, den inneren Zusammenhalt des 1. FC Köln auch gegen äußere Widerstände zu bewahren. Wie die Sportbild berichtet, gehört Pacarada zur den Anführern der festen Hierarchie innerhalb der Mannschaft. In der Kabine ist der 30-Jährige längst ein Leader-Typ. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht Fehler offen an und scheut auch den direkten Austausch mit Führungsspielern wie Kapitän Timo Hübers nicht.
Pacaradas Führungsstil mag unbequem sein, aber gerade in einer schwierigen Saison wie der vergangenen war seine Stimme in der Mannschaft besonders wichtig. Er ist ein Mann, der Verantwortung übernimmt – nicht nur mit dem Ball am Fuß, sondern auch in den Momenten, in denen es abseits des Platzes brennt. Er wird Hector vielleicht nicht eins zu eins ersetzen, das will und kann er wohl auch nicht, aber er ist in dieser turbulenten Phase durch seine Qualitäten eine der wichtigsten Personalien für den FC.
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