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Jan Schultz·3. Februar 2022
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Jan Schultz·3. Februar 2022
Das zweite Transferfenster dieser Saison ist geschlossen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, welche Wechsel gut funktioniert haben. Wir verraten dir aber schon jetzt, welche Deals besonders clever waren.
Die Rückkehr von Kruse an seine alte Wirkungsstätte kam einem echten Beben gleich. In Köpenick lief es für den Offensivmann schließlich wie am Schnürchen, in Wolfsburg hingegen wartet auf ihn nun der Abstiegskampf. Und dennoch ist das ein Deal, der sogar für alle Seiten ein Gewinn sein kann. So kassierte Union dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro für einen 33-Jährigen, dessen Vertrag am Saisonende ausgelaufen wäre.
Kruse selbst kassiert in Niedersachsen wohl ebenfalls gut, zum Ende seiner Karriere freut er sich somit noch einmal über einen dicken Deal. Und auch die Wölfe sind ein Gewinner dieses Transfers. Der Mannschaft fehlte es zuletzt spürbar an Führungskräften, der Routinier bringt genau diese Leader-Fähigkeit mit. Dazu stellte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer richtigerweise fest, dass Kruse „seine fußballerischen Qualitäten bei jedem Verein, für den er bislang gespielt hat, unter Beweis gestellt hat“. So wird es auch diesmal wieder der Fall sein.
Es geht an dieser Stelle nicht primär um das Preis-Leistungsverhältnis, anhand dessen der Wechsel von Vlahović nach Turin sicherlich etwas kritischer betrachtet werden könnte. Allerdings hätten die Turiner selbst dann noch sehr gute Argumente auf ihrer Seite. Denn für knapp 80 Millionen haben sie nicht irgendjemanden geholt, sondern den derzeit besten Knipser der Serie A.
Dabei ist der Serbe weit davon entfernt, ein One-Season-Wonder zu sein. Im Vorjahr erzielte einzig Robert Lewandowski mehr Ligatore als Vlahović, der damit sogar Erling Haaland hinter sich ließ. Juves neuer Angreifer dürfte auf Jahre zu den besten seiner Zunft gehören, seinen Marktwert weiter steigen und, das Wichtigste aus Bianconeri-Sicht, reichlich Tore erzielen. Seit Cristiano Ronaldos Abgang ist dies nämlich nur Paulo Dybala regelmäßig gelungen.
Noch dramatischer stand es zuletzt um die Offensive Barças. Mit Memphis Depay und Ansu Fati sind die torgefährlichsten Profis verletzt, Luuk de Jong konnte indes nicht überzeugen. Bezeichnend ist auch, dass mit Gerard Piqué und Ronald Araújo zwei Innenverteidiger auf Platz vier der internen Torjägerliste stehen. Es musste sich also etwas tun – und es tat sich etwas.
Mit Ferran Torres und Adama Traoré kamen zwei offensive Flügelspieler, vor allem aber kam mit Aubameyang ein ausgewiesener Torjäger. Der Gabuner war bei Arsenal zuletzt zwar in Ungnade gefallen, als Torschützenkönig in der Bundesliga sowie in der Premier League hat er aber dennoch klare Argumente auf seiner Seite. Für Barça ebenfalls wichtig: Aufgrund der Vertragsauflösung bei Arsenal kam der Stürmer ablösefrei.
Die neureichen Magpies gehörten im Winter zu den spendierfreudigsten Vereinen weltweit. Die ganz großen Namen, die seit der Übernahme durch ein saudi-arabisches Konsortium um den Verein herum schwirren, kamen zwar nicht, dafür gab es aber den einen oder anderen cleveren Deal. Dazu gehört definitiv auch die Verpflichtung von Kieran Trippier.
Der 31-Jährige kickte zuletzt für Atlético Madrid, darüber hinaus aber auch schon 35 Mal für die englische Nationalmannschaft und insgesamt 109 Mal in der Premier League. Newcastle hat sich also einen Mann geangelt, der über internationale Erfahrung verfügt, zugleich aber auch die Liga kennt und dort folglich sofort funktionieren sollte. Und das muss er auch, die Magpies stecken schließlich im Abstiegskampf fest.
Die größte Baustelle war dabei zweifelsohne die Defensive, 43 Gegentore sind der zweitschlechteste Wert der Premier League. Der erfahrene Außenverteidiger ist da eine willkommene Soforthilfe.
Eine solche hatte auch die Abwehr des Hauptstadtklubs nötig. Einzig Schlusslicht Greuther Fürth übertrifft die 42 Bundesliga-Gegentore der Alten Dame, bei der sich im bisherigen Saisonverlauf immer wieder individuelle Fehler sowie Abstimmungsprobleme eingeschlichen haben. Die Verpflichtung von Kempf wirkt da wie ein Volltreffer. Der Innenverteidiger hat in Stuttgart in den letzten Jahren schließlich eine starke Entwicklung genommen.
Dabei stieg er zwischendurch nicht nur zum Abwehrchef, sondern auch zum Kapitän auf. Die Binde war er zwar schnell wieder los, er weiß aber trotzdem voranzugehen. In Berlin trifft er zudem auf Niklas Stark, mit dem er in der U21 einst ein Innenverteidigerpärchen gebildet hat – und zwar ein äußerst erfolgreiches. Gemeinsam wurden sie 2017 U21-Europameister.
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