4:1 Auswärtssieg – Bayern dominiert bei der Hertha | OneFootball

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Miasanrot

·23. Januar 2022

4:1 Auswärtssieg – Bayern dominiert bei der Hertha

Artikelbild:4:1 Auswärtssieg – Bayern dominiert bei der Hertha

Ungewohnte Vorzeichen: Die Gastgeber kamen aus einer englischen Woche, während der FC Bayern durch sein frühes Ausscheiden im DFB-Pokal spielfrei hatte. Julian Nagelsmanns Team nutzte die Trainingstage und präsentierte sich in glänzender Form. Tolisso, Müller, Sané und Gnabry sowie Ekkelenkamp  auf Seiten der Hertha trafen beim 4:1 Auswärtssieg.

Falls Ihr es verpasst habt

Aufstellungen

Die Gastgeber wechselten im Vergleich zum Pokalspiel auf vier Positionen. Peter Pekarik,  Márton Dárdai, Linus Gechter und Myziane Maolida kamen neu ins Team. Für den 17-jährigen Gechter war das Spiel gegen die Bayern sein Bundesligastartelfdebüt. Zusammen mit Dárdai und Boyata bildete er die Innenverteidigung.


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Trainer Tayfun Korkut setzt auf eine Fünferkette, vor der Tousart und Darida für weitere Stabilität sorgen sollten.

Die Antwort von Bayerntrainer Julian Nagelsmann? Geballte Offensive. Für Marc Roca, Marcel Sabitzer und Jamal Musiala brachte er Leroy Sané, Kingsley Coman und Lucas Hernández von Beginn an.

Personell wären damit sowohl eine Dreier- als auch eine Viererkette denkbar gewesen, es sollte eine klare Dreierkette werden. Vor Manuel Neuer verteidigten Hernández, Niklas Süle und Benjamin Pavard. Auf den Flügeln spielten Kingsley Coman und Serge Gnabry, die im Zentrum von Joshua Kimmich, Corentin Tolisso, Leroy Sané und Thomas Müller unterstützt wurden, wobei Müller immer mal wieder nach rechts driftete. Als Mittelstürmer lief wie gewohnt Robert Lewandowski auf.

1. Halbzeit

Kimmich blühte in seiner neuen alten Rolle vor der Abwehr auf und strotzte von Beginn an vor Spielfreude. Mit Chip-Bällen über und Flachpässen durch die engen Hertha-Linien kreierte er immer wieder gefährliche Situationen für die Münchner.

Bayern dominierte in der ersten Halbzeit mit und gegen den Ball. 75% Ballbesitz nach 45 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Vor allem gegen den Ball gefiel das Münchner Pressing und Gegenpressing. Hertha gelang es kaum einmal, den Ball über mehr als drei Stationen in den eigenen Reihen zu zirkulieren. Lediglich schnelle lange Bälle auf Belfodil sorgten für einen Hauch von Gefahr.

In der 25. Minute sorgte der glänzend aufgelegte Corentin Tolisso per Kopf für die Führung. Sein Landsmann Coman hatte geflankt. So sorgte eine französische Co-Produktion am Wochenende der deutsch-französischen Freundschaft für die Führung der Münchner. In der zweiten Minute war Tolisso bereits ein Treffer zurecht wegen Abseits vom VAR aberkannt worden. Nicht nur in diesen beiden Situationen schien es für Hertha nicht immer klar zu sein, wer sich um ihn kümmern sollte.

Nach einer Freistoßflanke von Kimmich erhöhte Thomas Müller kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0. Im Zentrum missglückte Herthas Abseitsfalle, so dass Müller frei per Direktabnahme einschieben konnte.

2. Halbzeit

Bayern zog sich in der zweiten Halbzeit etwas zurück. Hertha nutzte die Freiheiten und spielte von Beginn an etwas aktiver mit. Das machte sich früh bemerkbar. In der 52. Minute kam es zunächst zu einer Großchance für Hertha, die Darida vergab. Kurz danach hatten die Bayern nach einer Hertha-Ecke Raum zum Kontern. Sané schickte Coman, der nicht zielstrebig genug war, so dass Darida den Ball wegspitzeln konnte.

In der 69. Minute wechselte Nagelsmann erstmals. Omar Richards und Marcel Sabitzer kamen für Coman und Tolisso. Vier Minuten später erhöhte Leroy Sané auf 3:0. Herthas Torhüter Schwolow spielte einen Querpass im eigenen Strafraum zu kurz, Sané fing den Ball ab und traf ins leere Tor.

Hatte Hertha beim Spielstand von 0:2 vielleicht noch zaghaft an einen Punkt geglaubt, schien das dritte Tor diesen Glauben endgültig zu rauben. Entsprechen spielerisch konnten die Münchner in der 79. Minute auf 4:0 erhöhen. Kimmich passte nach halbrechts auf Gnabry, der an Schwolow vorbei ins lange Eck einschob.

Drei weitere Wechsel verstärkten das Signal, dass das Spiel gelaufen war. Paul Wanner, Jamal Musiala und Dayot Upamecano kamen für  Müller, Gnabry und Hernández ins Spiel. Upamecano ließ sich von dem Gefühl anstecken oder war noch nicht richtig da. Sein Rückpass auf Neuer war zu kurz. Ekkelenkamp ging dazwischen und schob an Neuer vorbei zum 1:4 ein.

Es blieb beim 4:1 für die Gäste nach einer souveränen Vorstellung. 30 Torschüsse und über 90% Passquote zeugen von der offensiven Überlegenheit der Bayern.

Dinge, die auffielen

1. Bayern auf Kurs für den nächsten Torrekord

Trotz vier geschossener Tore war die Chancenauswertung des FC Bayern heute nicht optimal. Laut offizieller Statistik der Bundesliga lag der “Expected Goals”-Wert für die Bayern bei 5,5. Lewandowski und Co. haben heute also ein bis zwei Tore weniger geschossen, als es anhand der Chancenqualität zu erwarten gewesen wäre.

Im Saisonverlauf präsentieren sich die Münchner regelmäßig treffsicherer. Nach nun 20 Spieltagen stehen 65 geschossene Tore auf der Habenseite.

Den Bundesligarekord hält der FC Bayern seit 50 Jahren: In der Saison 1971/72 trafen Gerd Müller und Co. 101-mal. Nagelmanns Team trifft aktuell im Schnitt 3,25-mal pro Spiel. Damit sind sie auf Kurs für 111 Tore. Es wäre ein weiterer Rekord für die Geschichtsbücher.

2. Dreierkette mit Zukunft?

Im Interview vor dem Spiel verriet der taktierende Nagelsmann noch nicht, ob es eine Dreier- oder Viererkette werden würde. Im Spiel war es dann umso deutlicher. Der FC Bayern spielte heute mit Dreierkette, bestehend aus Hernández, Süle und Pavard.

Vor der Kette war der FCB sehr offensiv ausgerichtet. Coman und Gnabry liefen zwar als als Wingbacks auf, hinten aushelfen mussten sie jedoch selten. Auch Sané, Müller und Tolisso dachten in erster Linie offensiv, einzig Kimmich ließ sich in Aufbauphasen öfters zurückfallen.

Nachdem Nagelsmann zunächst mit Sabitzer als Linksverteidiger auf den Ausfall von Alphonso Davies reagierte, war es diesmal die Formation, die das Fehlen des Kanadiers kompensierte. Die Staffelung mit Hernández-Coman auf links und Pavard-Gnabry auf rechts erlaubt es dem Trainer, ohne offensiven Außenverteidiger auszukommen.

Ein Haken der Formation: Im und um den Strafraum herum ist es voll, bei einem defensiven Gegner wie der Hertha umso voller. Durch die fehlenden nominellen Außenverteidiger fehlen die Pärchen auf außen, die zum Hinterlaufen nötig wären. So kombinierten die Bayern heute selten außen bis auf die Grundlinie, meist ging es aus dem Halbfeld heraus wieder ins Zentrum.

3. Nagelsmanns Bilanz gegen Hertha bleibt perfekt

Es war Julian Nagelsmanns 13. Spiel gegen die Hertha, zum 13. Mal hieß der Sieger nicht Berlin. Nagelsmann steht nun bei neun Siegen und vier Unentschieden gegen den Hauptstadtklub.

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