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·25. Oktober 2021

3 Erkenntnisse aus der bitteren Eintracht-Pleite in Bochum

Artikelbild:3 Erkenntnisse aus der bitteren Eintracht-Pleite in Bochum

Steckt Eintracht Frankfurt jetzt im Abstiegskampf? Nach dem 0:2 in der Bundesliga beim VfL Bochum stehen die Hessen auf dem 15. Platz, nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsrang. fussball.news nennt drei Erkenntnisse aus der Pleite im Ruhrpott.

Neun Spiele und nur acht Punkte: Eintracht Frankfurt ist trotz eines zwischenzeitlichen 2:1-Erfolgs beim FC Bayern München denkbar schlecht in die Bundesligasaison gestartet unter ihrem neuen Trainer Oliver Glasner. Nach der 0:2-Niederlage in Bochum schlittern die Hessen immer weiter Richtung Tabellenkeller. Ein erneuter Rückschlag, nachdem in der Europa League drei Tage zuvor noch ein 3:1 gegen Olympiakos Piräus gelang, bei dem das Glasner-Team auch spielerisch überzeugte. fussball.news thematisiert drei Erkenntnisse nach der Partie beim VfL.


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1. Kontinuität zum falschen Zeitpunkt

Die Findungsphase bei der Eintracht gestaltet sich weiterhin schwierig. Oliver Glasner setzte getreu dem Motto "never change a winning team" bei der Niederlage in Bochum auf die gleiche Startelf wie beim Sieg gegen Piräus in der Europa League. Damit wollte der Österreicher vermutlich Vertrauen und Kontinuität demonstrieren. Im Vorfeld wies der 47-Jährige bereits auf das Tempo in der VfL-Offensive hin. Die Innenverteidiger Martin Hinteregger, Makoto Hasebe und Tuta sind allesamt allerdings nicht für ihre Schnelligkeit bekannt. Entsprechend entstanden in diversen Situationen sogenannte "Missmatchs" in den direkten Duellen. Die Frankfurter verloren zwar auch 55 Prozent ihrer Zweikämpfe, in manche kamen sie aber gar nicht erst aufgrund der Temponachteile. Dabei saß mit Evan N'Dicka bezeichnenderweise der schnellste Innenverteidiger der Eintracht 90 Minuten auf der Bank.

2. Transferpolitik geht bislang nicht auf

Nach neun Spieltagen wird im Umfeld der Eintracht auch Kritik an Sportvorstand Markus Krösche immer lauter. Der hatte im Sommer auf Transfers mit Perspektive gesetzt. Ob Sam Lammes, Jesper Lindström, Jens Petter Hauge oder Kristijan Jakic: Junge, entwicklungsfähige Spieler sollten es sein, die im besten Fall ihren Marktwert noch steigern können. Ein Modell, das auch auch aufgrund finanzieller Zwänge alternativlos war. Der Abgang eines weiteren Leistungsträgers realisierte sich nicht, sodass die Verantwortlichen bei den Transfers durchaus auch Kompromisse eingehen mussten. Gestandene Bundesligaspieler fehlen als Verstärkungen derzeit. Die Abgänge von Toptorjäger Andre Silva (zu RB Leipzig) und Amin Younes (suspendiert) konnten nicht aufgefangen werden. Dass mit Christopher Lenz nur ein etatmäßiger Linksverteidiger im Aufgebot steht, der aktuell verletzt ist, erschwert zudem eine Grundformation mit defensiver Viererkette. Bislang wirkt der Kader schlichtweg nicht rund und kann den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden.

3. Problem auf der rechten Seite zum Teil selbstgemacht

Oliver Glasner experimentierte in den letzten Wochen und Monaten viel. Besonders häufig stellte er auf der rechten Seite um, wo in den 14 Pflichtspielen mit Almamy Toure, Danny da Costa, Erik Durm und Timothy Chandler gleich vier Spieler zum Einsatz kamen. Da Costa kommt bislang mit 469 Einsatzminuten als Rechtsverteidiger auf die meisten, Durm kann 278 vorweisen, Toure 263 und Chandler 135. Durm und Chandler kamen zeitweise auch auf links zum Einsatz, Toure innen. Das Wechselspiel allerdings tat bislang keinem der Akteure gut. Kein Spieler durfte auf der Position länger als drei Spiele am Stück Selbstvertrauen tanken. Toure erwischte in Bochum einen schlechten Tag, hob beim ersten Gegentor das Abseits auf und strotzte auch sonst nicht gerade vor Sicherheit. Dabei braucht es auf der rechten Außenbahn vor allem ein Pendant für Filip Kostic, dessen offensive Spielweise für eine Asymmetrie sorgt und einen Rechtsverteidiger benötigt, der immer wieder defensiv einrückt, zweikampfstark und taktisch diszipliniert ist. Dass sich der bislang noch nicht finden ließ, liegt allerdings nicht nur an den Spielern, sondern auch an dem fehlenden Vertrauen in diese.

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