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·16. Januar 2021

2:2! Borussia wird in Stuttgart der Sieg geklaut

Artikelbild:2:2! Borussia wird in Stuttgart der Sieg geklaut

Borussia Mönchengladbach verpasste am Samstagabend den Auswärtssieg beim VfB Stuttgart durch ein unberechtigtes Gegentor per Elfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Stindl per Strafstoß und Zakaria hatten die Borussen in Front gebracht, doch am Ende wurden den Borussen zwei Punkte geklaut.

Marco Rose ließ in Stuttgart die Startelf unverändert gegenüber dem Sieg über Bayern München vor einer Woche. Breel Embolo konnte nach seiner Hand-OP mitwirken, Alassane Plea nahm nach überstandenen Muskelbeschwerden auf der Bank Platz.


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Die Gladbacher agierten in einem 4-4-2, wobei Hofmann oftmals weit mit aufrückte, so dass sich – wie schon gegen die Bayern – ein 4-3-3 ergab. Die Mannschaft von Marco Rose fand gut in die Partie, hatte in der Anfangsphase klar die Oberhand und mehr Ballbesitz als die Gastgeber, die zunächst relativ vorsichtig agierten.

Embolo hat eine erste Chance – Borussia verliert etwas den Faden

Die Borussen verzeichneten einige Balleroberungen in interessanten Bereichen, ohne dass die daraus resultierenden Angriffe zu Ende gespielt werden konnten. In der 13. Minute meldete sich der VfB mit einem gefährlichen Konter, als der agile Gonzalez Elvedi auf der linken Seite überlief und flach in die Mitte passte, wo Mangala es von der Strafraumgrenze versuchte – Sommer war auf dem Posten (13.). Zwei Minuten später gab es den ersten Torschuss der Fohlenelf – Embolo lief über halblinks in den Sechzehner, seinen flachen Rechtsschuss wehrte VfB-Schlussmann Kobel mit starker Reaktion ab.

Kurz darauf folgte ein sehenswerter Angriff, den Kramer mit einem langen Ball auf Hofmann einleitete. Schließlich war es Neuhaus, dessen Schuss von der Strafraumgrenze aber die Präzision fehlte, so dass Kobel keine Probleme hatte, den Ball zu halten (18.). In der Folgezeit ging bei den Fohlen ein wenig der Faden verloren. Stuttgart hatte nun mehr Spielanteile und sorgte mit den flinken Dribblern Gonzalez und Wamangituka mehrfach für Unruhe in den Reihen der Gäste. Nach einer halben Stunde köpfte Gonzalez nach Flanke von Sosa aus guter Position knapp über den Querbalken des Gladbacher Tores.

Lainer wird gefoult – Stindl verwandelt Strafstoß bombensicher

Vier Minuten später bekamen die Borussen endlich mal die nötige Tiefe in ihr Angriffsspiel – Stindl steckte flach in den Strafraum auf den durchgestarteten Lainer durch. Sosa wollte klären, rutschte Lainer aber von hinten in die Hacken, so dass Schiedsrichter Brych den unzweifelhaften Elfmeter gab. Lars Stindl übernahm die Verantwortung und knallte das Leder links oben in den Winkel zur Führung für die Borussia (34.).

An der Statik des Spiels änderte dieser Treffer allerdings wenig. Stuttgart blieb das etwas bissigere Team, während die Borussen sauber verteidigten und am Ball reifer wirkten, als die Schwaben. Ohne eine weitere klare Tormöglichkeit auf beiden Seiten ging es in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel gab es zwei, drei gute Ansätze der Borussen nach vorne, ehe der VfB die erste Chance hatte. Eine Ecke rutschte im Strafraum an den zweiten Pfosten durch, Anton kam zum Schuss und der Ball rauschte durch die Beine von Elvedi, doch Ginter klärte kurz vor der Linie (54.).

Gonzalez mit Flugkopfball zum Ausgleich – Zakaria trifft nach Megasprint zu neuerlichen Führung

Kurz darauf konnte Embolo in der gegnerischen Hälfte einen Ball nicht festmachen, was Stuttgart einen Umschaltangriff ermöglichte. Sosa flankte aus dem Halbfeld, Ginter hatte den durchstartenden Gonzalez übersehen, so dass dieser unbedrängt mit einem gut platzierten Flugkopfball das 1:1 markieren konnte (58.). Dieser Treffer war vom Spielverlauf her für die Gastgeber durchaus verdient, doch die Borussen ließen sich nicht beirren.

Nur drei Minuten später passte Stindl auf links in den Lauf von Zakaria, der mit Riesenschritten und hohem Tempo mehreren Gegenspielern weglief und von halblinks mit links flach ins lange Eck zur neuerlichen Führung traf (61.).

Borussia auf dem Weg zu einem Arbeitssieg

Stuttgart war nun wieder gefordert und die Schwaben suchten auch unverzagt den Weg nach vorne. Die Borussen verteidigten derweil mit viel Aufwand und standen weitestgehend sicher. Nur zweimal wurde es richtig brenzlig: Zunächst war es Castro, der durch die Mitte durchkam und Sommer prüfte (68.) und später köpfte der eingewechselte Didavi nach einer Ecke aufs Tor, aber Sommer stand erneut gut und hielt den vermeintlichen Gladbacher Sieg fest (84.).

Auf der anderen Seite hatten die Fohlen nur eine wirklich nennenswerte Offensivszene, als Neuhaus nach einem langen Konterlauf mit seinem Schuss an Kobel scheiterte (79.). Dennoch sah es so aus, als ob die Borussen den knappen Vorsprung auch durch die angezeigten vier Minuten Nachspielzeit bringen würden – doch dann griffen die Unparteiischen ein. Ein weiter Ball segelte in den Gladbacher Strafraum, wo sich Bensebaini und Kalajdzic begegneten. Der Stuttgarter streckte sich dem Ball entgegen, Bensebaini war hinter ihm und legte unnötigerweise die Arme um den Gegenspieler. Dieser wurde am Fuß von einem Mitspieler getroffen und fiel dann rückwärts in Bensebaini hinein.

Die fatale Meldung aus dem Kölner Keller

Schiedsrichter Brych ließ zunächst weiterlaufen, doch aus dem Kölner Keller meldete sich VAR Bibiana Steinhaus. Sie hatte eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung ihres Kollegen ausgemacht und der schaute sich daraufhin die Bilder an. Unverständlicherweise kam er zu dem Schluss, dass die Arme von Bensebaini ursächlich für den Sturz des Stuttgarters waren und entschied zum Entsetzen der Borussen auf Foulelfmeter, den Wamangituka in der sechsten Minute der Nachspielzeit sicher zum 2:2-Endstand verwandelte.

Borussia wurden damit auf den letzten Drücker in Stuttgart zwei Punkte geklaut – anders kann man es nicht ausdrücken. Vom Spielverlauf her ist das Endresultat sicher gerecht, doch aus Gladbacher Sicht ist es doppelt und dreifach ärgerlich, wie das Ergebnis letztlich zustande gekommen ist.

Kurzstatistik zum Spiel:

VfB Stuttgart: Kobel – Stenzel (82. Didavi), Anton, Kempf – Wamangituka, Mangala, W. Endo, Sosa, Klimowicz, (56. Kalajdzic) Castro  (74. Klement) – Gonzalez (82. Coulibaly)

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Hofmann, Neuhaus, Kramer (71. Herrmann), Zakaria (88. Bénes) – Embolo (61. Plea), Stindl (71. Wolf)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Wendt, Traoré

Tore: 0:1 Stindl (34./FE), 1:1 Gonzalez (58.), 1:2 Zakaria (61.), 2:2 Wamangituka (90.+6/FE)

Gelbe Karten: Gonzalez, Wamangituka – Zakaria, Stindl, Hofmann

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Zuschauer: –


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