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·11. Oktober 2024

2:1! Undav glänzt, Debütanten glücklos: DFB-Elf gegen Bosnien in der Einzelkritik

Artikelbild:2:1! Undav glänzt, Debütanten glücklos: DFB-Elf gegen Bosnien in der Einzelkritik

Auch am dritten Spieltag der Nations League bleibt Deutschland ungeschlagen. Bei Bosnien und Herzegowina reichte dem Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein am Ende knappes 2:1, wobei gleich drei deutsche Tore wegen knappen Abseitssituationen kassiert worden. Wie sich aber die deutsche Auswahl insgesamt geschlagen hat, erfahrt ihr in unserer Einzelkritik:

Alexander Nübel:  Debütant Alex Nübel hätte sicherlich gerne zu null gespielt, wobei er am Spiel selbst kaum involviert war. Nur einen Abschluss bekam der Stuttgarter auf den Kasten und der war gleich drin, wobei Edin Džeko seine ganze Klasse und Erfahrung in den Kopfball legte. Ansonsten war Nübel vor allem im Spiel mit dem Ball eingebunden und machte da seine Sache gut, behielt die Ruhe und blieb auch in Druckphasen anspielbar. (Note: 3)


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Joshua Kimmich:  Der neue Kapitän der DFB-Elf macht seine Sache als Rechtsverteidiger weiterhin richtig gut. Oftmals interpretierte der Münchner seine Rolle invers und leitete mit geschickten Pässen viele Torraumszenen ein. Im Spiel gegen den Ball blieb der 29-Jährige robust und zeigte vor allem in der engen Schlussphase seine Führungsqualitäten auf dem Platz. (Note: 2)

Antonio Rüdiger:  Deutschlands Abwehrchef strahlte dank seiner Zweikampfstärke die Souveränität aus, die man sich von ihm erhoffte. Nur sehr selten kamen die Bosnier zu aussichtsreichen Torchancen, woran der zweimalige Champions-League-Sieger seinen Anteil hatte. Im Spiel mit dem Ball nahm Rüdiger eine progressive Rolle ein, marschierte immer mal wieder nach vorne und strahlte Gefahr aus. In Laufduellen hatte der 31-Jährige allerdings manchmal das Nachsehen. Beim Gegentor passte dann die defensive Zuordnung nicht. (Note: 2,5)

Jonathan Tah:  Der Leverkusener machte eine vergleichbare Partie zu Rüdiger. Unaufgeregt und äußerst zweikampfstark wirkte Tah wie ein Ruhepol in der deutschen Hintermannschaft. Während sich der 28-Jährige defensiv nichts zuschulden kommen ließ, versuchte er wiederholt mit langen Bällen das Spiel schnell zu machen, wobei es ihm an der nötigen Präzision fehlte. (Note: 2)

Maximilian Mittelstädt:  Für den fehlenden David Raum heute auf links schob der Stuttgarter vor allem ab der 20. Spielminute immer wieder an, hinterlief auf außen und versuchte das Sturmduo Undav-Kleindienst mit Flanken zu füttern, wobei er nicht nur das 2:0 von Stuttgart-Kollegen Deniz Undav mustergültig vorlegte, sondern auch weitere Chancen sorgte. Im Dribbling verhedderte sich der 27-Jährige allerdings immer wieder und aussichtsreiche Situationen verpufften. Nach 66 gespielten Minuten war für den Linksverteidiger dann Schluss und Rückkehrer Robin Gosens kam für ihn in die Partie. (Note: 2)

Robert Andrich:  Als tiefstehender Sechser hatte der Leverkusener nicht nur im Spiel gegen den Ball eine wichtige Aufgabe, auch im Spielaufbau diente Andrich meist als Initiator. Nach anfänglichen Abstimmungsschwierigkeiten mit Nebenmann Pascal Groß machte der 30-Jährige seine Sache aber richtig gut. Das 1:0 für seine Mannschaft eröffnete Deutschlands neue Nummer acht mit einem traumhaften langen Ball auf seinen Leverkusener Kollegen Florian Wirtz ein. Defensiv blieb Andrich ohne Fehl und Tadel und hatte durch seinen beherzten Sprint zwischenzeitlich einen entscheidenden Anteil daran, dass Ermedin Demirović seine Konterchance nicht nutzen konnte. In der 67. Spielminute wurde Andrich dann durch Angelo Stiller ersetzt. (Note: 1,5)

Pascal Groß:  Als Partner von Robert Andrich auf der Doppelsechs wirkte Pascal Groß in der Anfangsphase zwischenzeitlich etwas verloren, kam dann aber immer besser in die Partie. Vor allem in der zweiten Hälfte konnte der Neu-Dortmunder durch kluge Pässe einige Chancen einleiten. Nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber war es vor allem Groß, der das deutsche Spiel beruhigte und verwaltend die Partie austrudeln ließ, ohne dass es nochmal gefährlich werden konnte. In der 90. Spielminute wurde er dann durch seinen Dortmunder Kollegen Waldemar Anton ersetzt. (Note: 2)

Serge Gnabry:  In der ersten Halbzeit war der Münchner kaum ins deutsche Spiel eingebunden, verschaffte aber Joshua Kimmich hinter sich durch geschickte Läufe Räume, sodass dieser wiederholt in die Mitte ziehen und ins gestalterische Offensivspiel eingebunden werden konnte. In der zweiten Hälfte wurde Gnabry dann proaktiver und startete häufiger Tiefenläufe. Um ein Haar wäre ihm hierdurch auch sein Treffer gelungen, aufgrund einer hauchdünnen Abseitsstellung wurde das Tor allerdings zurückgenommen. In der 82. Spielminute war dann Schluss für den Rückkehrer und Chris Führich kam für ihn in die Partie. (Note: 2,5)

Florian Wirtz:  An diesem Abend ohne seinem kongenialen Partner Jamal Musiala unterwegs, musste Florian Wirtz alleine wirbeln und seine Kreativität ausspielen, um für Gefahr zu sorgen. Dies gelang ihm allerdings sehr gut. Nicht nur als er einen langen Ball von Robert Andrich technisch höchst anspruchsvoll auf Deniz Undav ablegte, der daraufhin das 1:0 erzielte, zeigte der Leverkusener seine Genialität; äußerst variabel praktisch überall auf dem Feld zu finden zog der 21-Jährige den Ball praktisch an und war kaum vom Leder zu trennen. Durch clevere Pässe und geschickte Dribblings sorgte Wirtz auch darüber hinaus für mehrere aussichtsreiche Torraumsituationen. (Note: 1,5)

Deniz Undav:  Als Schattenstürmer neben und hinter Tim Kleindienst konnte der Stuttgarter an diesem Abend perfekt seine Stärken ausspielen: wuselig und schwer zu halten, bewegte sich Undav zwischen den Räumen und war dadurch für Ablagen wie beim 1:0 in der 30. Spielminute mehrfach anspielbar. In der 36. Spielminute zeigte der 28-Jährige dann seine Kaltschnäuzigkeit und sein gutes Timing als er die Flanke seines Stuttgarter Kollegen Maximilian Mittelstädt zum 2:0 über die Linie drückte. Ein drittes Tor wurde dann später aufgrund einer Abseitsentscheidung zurückgenommen. Nach 66 Minuten machte der Doppeltorschütze dann für den debütierenden Jonathan Burkardt Platz. (Note: 1)

Tim Kleindienst:  In seinem Länderspieldebüt fehlte es dem Gladbacher etwas am nötigen Glück: In der ersten Hälfte wurde seine Torpremiere wegen einer Abseitsposition einkassiert und in der zweiten Hälfte stand der 29-Jährige erneut in der verbotenen Zone, weshalb der durch seinen Einsatz ermöglichte Treffer von Deniz Undav ebenfalls zurückgenommen wurde. Dennoch machte Kleindienst, der im Passspiel selbst kaum eingebunden war, seine Sache nicht schlecht, da er mehrere Gegenspieler band, was seinem Nebenmann Undav die nötigen Räume für seine beiden Treffer ermöglichte. Im offensiven Zweikampfverhalten war der Debütant allerdings etwas zu zögerlich. (Note: 3)

Robin Gosens (ab Spielminute 67):  Der Rückkehrer zeigte gleich, dass er bis in die Haarwurzeln motiviert war, indem er über links viele Tiefenläufe startete und einige Chancen einleitete. Zwar mangelte es dem Florentiner etwas an der letzten Präzision, allerdings zeigte er auch, was für ein belebendes Element er fürs Spiel seiner Mannschaft sein kann. Kurz vor Schluss wurde Gosens auf der Strafraumlinie gefoult, anstatt eines fälligen Elfmeters gab es einen Freistoß außerhalb des Sechzehners. (Note: 2)

Angelo Stiller (ab Spielminute 67):  Als Ersatz für den starken Robert Andrich sollte der Stuttgarter für Ruhe und Spielkontrolle im Mittelfeld sorgen. Dieser Aufgabe kam Stiller auch nach und blieb weitestgehend fehlerlos. Nach vorne hin allerdings mangelte es dem 23-Jährigen an Mut. (Note: 2,5)

Jonathan Burkardt (ab Spielminute 67):  Der Mainzer kam an diesem Abend zu seinem Länderspieldebüt für die deutsche A-Nationalmannschaft, wobei er für Matchwinner Deniz Undav in die Partie kam. Anders als Undav wich Burkardt immer wieder auf die Flügel aus, um von dort aus besser sein Tempo ins Spiel bringen zu können. Dies gelang ihm aber nur selten und wenn er mal ins Eins-gegen-Eins ging, blieb der 24-Jährige hängen. Für wirkliche Gefahr konnte er nach seiner Einwechslung nicht sorgen. (Note: 3,5)

Chris Führich (ab Spielminute 82):  Spät für den müden Serge Gnabry eingewechselt, sollte der Stuttgarter noch einmal für Tempo auf den Flügeln sorgen. Auch wenn er immer wieder Tiefenläufe startete und mit seinen Dribblings fast Erfolg hatte, verpufften seine Aktionen meist, da er den einen Schritt zu spät kam oder den Ball verstolperte. Da er aber nur an wenigen Aktionen beteiligt war und nur wenige Minuten spielte, ist eine abschließende Bewertung nicht möglich.

Waldemar Anton (ab Spielminute 90):  Wurde in der Nachspielzeit für seinen Dortmunder Kollegen Pascal Groß eingewechselt, wobei er hierbei als defensives Gegengewicht des bei Bosnien und Herzegowina eingewechselten Hoffenheimer Stoßstürmers Haris Tabaković fungieren und defensiv absichern sollte. Eine adäquate Bewertung ist aufgrund der kurzen Einsatzzeit nicht möglich.

Foto: Maja Hitij / Getty Images

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