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·9. Mai 2024
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Der Spieltag wird wie gewohnt mit dem Freitagabendspiel eröffnet. Die Leipzigerinnen können gegen Hoffenheim befreit aufspielen, da sie sich bereits vergangenen Montag den Klassenerhalt sichern konnten. Für die Kraichgauerinnen hingegen sind drei Punkte Pflicht, um sich noch eine kleine Restchance auf die Champions-League-Qualifikation zu wahren.
Besonders aufpassen sollte die Hoffenheimer Defensive auf Vanessa Fudalla. Die Leipziger Stürmerin teilt sich aktuell mit neun Treffern den dritten Platz der Torjägerinnen-Liste mit beispielsweise Bayerns Lea Schüller. Für die Leipzigerinnen ist das Flutlichtspiel das letzte Heimspiel ihrer ersten Bundesligasaison. Speziell für Trainer Şaban Uzun ist es die letzte Möglichkeit, sich von den heimischen Fans zu verabschieden, da der Vertrag diesen Sommer ausläuft.
Doch blickt man auf den direkten Vergleich wird klar, dass die TSG Hoffenheim in dieser Partie der eindeutige Favorit ist: Alle bisherigen drei Begegnungen konnten die Kraichgauerinnen für sich entscheiden. Hoffenheims Ersatztorhüterin Lina von Schrade kann sich am Freitag schon mal bei ihrer zukünftigen Wirkungsstätte umsehen. Die 20-jährige U-Nationalspielerin wird zur kommenden Saison zu RB wechseln und dort die Position der zweiten Torfrau hinter Elvira Herzog einnehmen.
Die SGS Essen gehört zu den Teams, die der Sommerpause entspannt entgegenblicken können. Nach einer starken Saison findet sich die Mannschaft von Markus Högner auf dem fünften Tabellenplatz wieder. Sollten sie beide verbleibenden Spiele gewinnen und Hoffenheim eines verlieren, ist sogar der vierte Platz in Aussicht. Eine Platzierung, die der Verein zuletzt 2019 erreichen konnte. Mit Blick auf den Saisonverlauf wäre dieser Rang auch durchaus gerechtfertigt.
Selina Cerci beim Torjubel im Trikot des 1. FC Köln. / Juergen Schwarz/GettyImages
Auf der anderen Seite stehen die Kölnerinnen, die sich gerade so über den Strich zittern konnten. Die Geißböcke profitieren von der im Vergleich zu Nürnberg deutlich besseren Tordifferenz. Die letzten Partien der beiden Teams versprechen dennoch Spannung. Im Hinspiel gewann die SGS nur knapp mit 1:0. Vor einem Jahr trennten sich die Mannschaften mit einem Unentschieden. Hoffnung gibt den Fans der Kölnerinnen vor allem die nach Verletzung zurückgekehrte Selina Cerci. Vielleicht kann die 23-Jährige auch dieses Mal mit einem Tor zu einer Kölner Überraschung beitragen.
Ein aller letztes Mal schnuppern die Duisburgerinnen in ihrer Schauinsland-Reisen-Arena die Bundesliga-Luft. Die Zebras befinden sich abgeschlagen auf dem letzten Platz und standen bereits mehrere Spieltage vor Saisonende als Absteiger fest. Besonders verabschieden, werden sich Kapitänin Vanessa Fürst und Abwehrspielerin Paula Flach. Die beiden Leistungsträgerinnen verlassen das sinkende Schiff zu Saisonende und wechseln zur SGS Essen. Höchst wahrscheinlich wird die Partei auch das letzte Heimspiel von Torfrau Ena Mahmutovic sein: Mehrere Verein, darunter der amtierende Meister aus München, sollen an der jungen Torhüterin interessiert sein.
Die Zebras haben bei ihrem Abschied vor Heimpublikum niemand geringeren vor der Brust als Bayer Leverkusen. Nach einem starken Saisonbeginn baute die Werkself etwas ab und siedelt sich so im Tabellenmittelfeld an. Das Hinspiel ging mit 4:1 deutlich an die Leverkusenerinnen und auch diesen Spieltag ist mit einem Sieg der Werkself zu rechnen.
Das zweite und höchstwahrscheinlich vorerst letzte fränkisch-bayerische Derby in der Frauenbundesliga steht am Sonntag an. Die Glubberinnen brauchen ein mittelschweres Fußballwunder, um dem Abstieg zu entfliehen. Doch der FC Bayern sollte gewarnt sein: Im Hinspiel erkämpften sich die Nürnbergerinnen ein Unentschieden und zwangen die Meisterinnen zu einer raren Punktabgabe.
"Die Mädels haben, wie die Fans, bis zum Schluss alles gegeben", erklärte Kapitänin Lea Paulick nach der Niederlage gegen Leipzig, die den Abstieg quasi besiegelte. Auch kommenden Sonntag werden die Club-Frauen getreu ihrem Motto "Mutig bis zum Schluss" alles geben, um sich im FC Bayern Campus gut zu verkaufen.
Mit der Meisterschaft im Rücken geht es für die FC Bayern Frauen in die letzten Spieltage. / Christof Koepsel/GettyImages
Die Gastgeberinnen hingegen werden sich schon freuen, den Meistertitel endlich mit heimischen Fans feiern zu können. Mit dem Pokalfinale nur vier Tage vor dem Derby ist es vorstellbar, dass Trainer Alexander Straus etwas rotiert, um auch anderen Spielerinnen Spielzeit zu gewähren. Dennoch werden die Münchenerinnen das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das Ziel des FC Bayern ist es, auch die letzten Spiele zu gewinnen, um letzten Endes mit so vielen Punkten wie möglich von oben zu grüßen.
Im zweiten Sonntagsspiel ist mit dem VfL Wolfsburg der andere Finalteilnehmer des DFB-Pokals vertreten. Die Wölfinnen sind auswärts in Bremen gefragt. Dass es auf "Platz 11" des Bremer Trainingsgeländes unangenehm werden kann, bekamen schon andere Vereine vor den Wölfinnen zu spüren. Im Hinspiel rettete noch ein Traumtor von Dominique Janssen dem VfL drei Punkte.
Werder Bremen hingegen trudelt die Saison langsam aus. "Der Klassenerhalt steht an oberster Stelle", verkündete Kapitänin Michelle Ulbrich zu Beginn der Saison. Das Ziel haben die Frauen von der Weser in jedem Fall erfolgreich abgeschlossen. Zu verlieren haben die Bremerinnen gegen Wolfsburg absolut nichts und können befreit aufspielen.
Besonders emotional wird das Spiel für Nina Lührßen: Nach zwölf Jahren verlässt die Linksaußenverteidigerin die Werderanerinnen und wechselt zur Eintracht an den Main. Ein Abschied, der Fans und Spielerin gleichermaßen wehtun wird.
Die letzte verbleibende Entscheidung könnte am Montagabend im Stadion am Brentanobad fallen. Sollte die Eintracht gegen den SC Freiburg siegen, hätten die Adlerträgerinnen den dritten Platz gesichert - und somit die Champions-League-Qualifikation im Sack. Treten die Frankfurterinnen vor heimischem Publikum so auf, wie sie es vergangenen Spieltag in Hoffenheim getan haben, sollte der Qualifikation nichts mehr im Wege stehen. Besonders Nicole Anyomi stach dabei hervor und wurde von den Fans zur Spielerin des Spieltages gewählt. Die Stürmerin lobte ihr Team nach der Partie dafür, dass sie selbstbewusst und mutig aufgetreten sind. "Wenn wir genau so in den letzten beiden Spielen auftreten, werden wir auch diese gewinnen", ist sich Anyomi sicher.
Auch wenn der tabellarische Abstand mit sechs Plätzen zwischen Frankfurt und Freiburg recht deutlich ist, sollte es gegen den Sportclub kein Selbstläufer werden. Anfang Februar trafen die Teams im DFB-Pokal Viertelfinale aufeinander, in dem sich die Eintracht zu einem knappen 2:1 Sieg mühte. Dennoch ist die Favoritenrolle klar aufgeteilt und in Frankfurt könnte schon daran gedacht werden, den Apfelwein kaltzustellen.
Brentanobad statt Deutsche Bank Park: Gibt es für Eintracht Frankfurt wieder Grund zu jubeln? / Alex Grimm/GettyImages
"Holen wir auch gegen Freiburg drei Punkte, dann werden wir auf jeden Fall richtig feiern", prognostizierte Anyomi jüngst. "Wir wissen, was es bedeutet, mit der Eintracht international zu spielen und wollen es unbedingt nächste Saison wieder erleben", stellt auch Pia-Sophie Wolter fest. Dann dürfte ja genug Motivation vorhanden sein, um sich den Traum gegen Freiburg zu erfüllen.