2:1! Joker stechen, Nerven wackeln: Türkei-Elf gegen Tschechien in der Einzelkritik! | OneFootball

2:1! Joker stechen, Nerven wackeln: Türkei-Elf gegen Tschechien in der Einzelkritik! | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: LIGABlatt

LIGABlatt

·26. Juni 2024

2:1! Joker stechen, Nerven wackeln: Türkei-Elf gegen Tschechien in der Einzelkritik!

Artikelbild:2:1! Joker stechen, Nerven wackeln: Türkei-Elf gegen Tschechien in der Einzelkritik!

Mit einem späten 2:1-Sieg konnte die Türkei im letzten EM-Gruppenspiel gegen Tschechien Platz zwei und damit das sicher Erreichen des Achtelfinals klarmachen. Über 70 Minuten spielte man dabei in Überzahl, was man aber aufgrund der wackelnden Nerven nicht immer spürte. Die Leistungen der türkischen Spieler gegen Tschechien in der Einzelkritik.

Mert Günok:  Der Rückkehrer ins türkische Gehäuse sorgte in der 44. Spielminute mit einer guten Parade dafür, dass man mit einem 0:0 in die Halbzeitpause ging. In der zweiten Hälfte war es dann der Beşiktaş-Keeper, der nicht konsequent genug aus dem Tor kam, um den Ball kontrolliert wegzufausten, weshalb dieser im Besitz der Tschechen blieb, die so den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen konnten. (Note: 3,5)


OneFootball Videos


Ferdi Kadıoğlu:  Der Linksverteidiger war einmal mehr einer der Aktivposten der Türken über die ganzen 90 Minuten. So schaltete sich der 24-Jährige wiederholt ins Offensivspiel ein, half beim Spielaufbau und leitete mehrere vielversprechende Angriffe ein. Zweikampfstark und dynamisch war Kadıoğlu erneut einer der besten Spieler auf dem Platz. (Note: 2)

Merih Demiral:  Der für Abdülkerim Bardakcı in die Startelf gerückte Demiral machte insgesamt eine ordentliche Partie. Zweikampfstark setzte er sich meist gegen die tschechischen Angreifer durch, beim 1:1 allerdings wirkte der 26-Jährige allerdings etwas unaufmerksam und war nicht dicht genug an seinem Gegenspieler dran, um das Tor so zu verhindern. (Note: 3)

Samet Akaydin:  Der Eigentorschütze aus dem Portugalspiel war auf Wiedergutmachung aus und zeigte insgesamt eine stabile Partie. Im Spielaufbau machte der 30-Jährie seine Sache gut und leitete mit präzisen Pässen einige Angriffe ein. In den Zweikämpfen spürte man allerdings ein wenig die Verunsicherung des Abwehrspielers, dem es dadurch zuweilen etwas an der nötigen Konsequenz mangelte. (Note: 2,5)

Mert Müldür:  Der Traumtorschütze aus dem Eröffnungsspiel gegen Georgien zeigte eine deutlich bessere Leistung als Zeki Çelik noch gegen Portugal. Es lag auch an den Offensivläufen Müldürs, weshalb ein Großteil der gefährlichen Angriffe der Türkei über rechts liefen. Defensiv machte der 25-Jährige ebenfalls eine gute Partie und gewann knapp 80% seiner Zweikämpfe. (Note: 2)

İsmail Yüksek:  Die defensive Stabilität, die es aus dem Mittelfeld heraus gegen Portugal gefehlt hatte, sollte İsmail Yüksek ins Spiel bringen, der anstelle des schwachen Kaan Ayhan ran durfte. Dies gelang auch weitestgehend gut, da die Tschechen praktisch keine Angriffe durch die Mitte initiieren konnten, was nicht zuletzt an der konzentrierten Leistung Yükseks lag. Nach 63 gespielten Minuten noch bevor der unerwartete Ausgleich fiel wurde der Fenerbahçe-Sechser dann durch Okay Yokuşlu ersetzt. (Note: 2)

Salih Özcan:  Der Dortmunder sollte ebenfalls für mehr defensive Sicherheit im Spiel sorgen und ab und an den eröffnenden Pass spielen. Dies gelang mäßig, wurde der 26-Jährige von den Tschechen offenbar als Schwachstelle im türkischen Spiel ausgemacht und immer wieder angegangen. So war Özcan etwas überfordert und holte sich auch noch eine Gelbe Karte ein, weshalb er zur Pause für Kaan Ayhan ausgewechselt wurde. (Note: 4)

Kenan Yıldız:  Sehr bemüht zeigte sich der Juventus-Spieler auf seiner linken Angriffsseite. Durch Tiefenläufe und Dribblings sollte Yıldız die tschechische Abwehr unter Druck setzen, was er eigentlich auch ordentlich machte. Allerdings war es auch die hohe Motivation des gebürtigen Regensburgers, das zunehmend zum Risiko wurde, holte er sich wegen eines unnötigen Fouls in der ersten Hälfte eine erste Gelbe Karte ab und hätte aufgrund eines unerlaubten Ellenbogeneinsatzes eigentlich vom Platz gestellt werden müssen, was der Schiedsrichter aber nicht sah und da es um eine weitere Gelbe Karte gegangen wäre durfte der VAR auch nicht eingreifen. In der zweiten Halbzeit war von Kenan Yıldız nur noch selten etwas zu sehen, weshalb er in der 76. Spielminute durch Kerem Aktürkoğlu ersetzt wurde. (Note: 3,5)

Hakan Çalhanoğlu:  Der Kapitän der Türken, der vor allem nach dem 0:3 im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Portugal durchaus in der Kritik stand, sollte nun etwas weiter vorne auf der Zehnerposition für mehr Kreativität im Offensivspiel sorgen. Ein Nebeneffekt war, dass Çalhanoğlu dadurch allgemein deutlich weniger ins Spiel eingebunden war und nicht wie gewohnt seine eröffnenden Bälle spielte oder allgemein besonders auffällig agierte. Das Experiment sollte sich allerdings auszahlen, als der gebürtige Mannheimer in der 51. Spielminute sehenswert das 1:0 für die Türkei erzielte. In der 87. Spielminute kam dann Orkun Kökçü für Hakan Çalhanoğlu ins Spiel. (Note: 2,5)

Arda Güler:  Das Supertalent von Real Madrid war im Portugalspiel schmerzlichst vermisst worden und sein kreativer Input hatte spürbar gefehlt. In diesem Spiel allerdings war die Präsenz des 19-Jährigen gleich zu spüren, der sich variabel bewegte, immer wieder nach innen zog, den Ball forderte und progressive Pässe spielte. Mit einer Passquote von 94 Prozent sorgte Arda Güler vor allem in der ersten Halbzeit dafür, dass die Türkei die klar spielbestimmende Mannschaft war und war dabei selbst der beste Mann auf dem Platz. In der zweiten Hälfte tauchte Güler ein wenig unter, bis er in der 65. Spielminute die große Chance zum 2:0 hatte, die er aber, selbst ein wenig überrascht, verstolperte. In der 76. Spielminute wurde der Edeltechniker dann durch den späteren Torschützen Cenk Tosun ersetzt. (Note: 2)

Barış Alper Yılmaz:  Dass Vincenzo Montella ohne echten Stürmer, dafür aber mit dem häufig auf den rechten Flügel ausweichenden Barış Alper Yılmaz spielte, war in der Vergangenheit mehrfach kritisiert worden. In diesem Spiel allerdings konnte Yılmaz eindrucksvoll seinen Wert unter Beweis stellen. Während der Galatasaray-Angreifer in der ersten Halbzeit noch recht unauffällig agierte, marschierte er in der zweiten Hälfte immer wieder nach vorne und trieb seine Mannschaftskollegen an. Durch einen tollen Flügellauf, bei dem er sich gegen mehrere Gegenspieler erfolgreich durchsetzte, leitete der 24-Jährige das 1:0 der Türken ein. In der 65. Spielminute bereitete Yılmaz nach einem fast identischen Flügellauf durch seine flache Hereingabe auf Arda Güler um ein Haar das 2:0 vor, das allerdings verstolpert wurde. Während sich viele seiner Mitspieler nach dem 1:1 verunsichert zeigten, war es vor allem der Angreifer, der durch Offensivaktionen und Abschlüsse seine Kollegen wieder anzutreiben versuchte. (Note: 1,5)

Kaan Ayhan (ab Spielminute 46):  Gegen Portugal hatte der einstige Schalker eine schwache Partie gemacht, weshalb er heute zunächst auf der Bank saß. Nach seiner Einwechslung für Salih Özcan zur Pause blieb der Galatasaray-Defensivspezialist weitestgehend unsichtbar und nahm kaum am Spiel teil. In der Nachspielzeit war es allerdings Ayhan, der den Ball gewann und damit den Spielzug eröffnete, der zum 2:1 führte. (Note: 3)

Okay Yokuşlu (ab Spielminute 63):  Für den guten İsmail Yüksek in die Partie gekommen, versuchte sich der Mittelfeldspieler von West Bromwich Albion deutlich mehr offensiv einzuschalten und selbst den Abschluss zu suchen. Seinen Stempel konnte der 30-Jährige dem Spiel allerdings nicht aufdrücken, sondern ging vor allem in der unsicheren Phase der Türken zwischen dem 1:1 und der 85. Spielminute fast komplett unter. Die gewünschte Stabilität im Mittelfeld konnte Yokuşlu jedenfalls nicht bringen. (Note: 4)

Cenk Tosun (ab Spielminute 76):  Als Ersatz für den zwar starken aber auch sehr müden Arda Güler sollte Cenk Tosun für mehr Präsenz im Strafraum sorgen, weshalb er sich beim neuen 4-3-3-System auf die Position des Mittelstürmers begab. Dieser Systemwechsel veränderte spürbar die Statik im Spiel, weshalb die nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich verunsicherten Türken dann wieder besser ins Spiel fanden. In der zweiten Minute der Nachspielzeit fasste sich Cenk Tosun bei einem türkischen Gegenangriff mal ein Herz, zog am Strafraumrand nach innen und versenkte die Kugel mit einem satten Schuss unten im langen Eck, was den 2:1-Sieg für seine Mannschaft bedeutete. (Note: 1,5)

Kerem Aktürkoğlu (ab Spielminute 76):  Genau wie Siegtorschütze Tosun in der Schlussphase gekommen, um für mehr Dynamik im Offensivspiel zu sorgen, blieb der Galatasaray-Flügelstürmer allerdings sehr blass und war kaum an konstruktiven Aktionen seiner Mannschaft beteiligt. Dennoch lief Aktürkoğlu zumindest früh an und versuchte die Tschechen so beim Spielaufbau zu stören. (Note: 3)

Orkun Kökçü (ab Spielminute 87):  Obwohl Orkun Kökçü, der gegen Portugal eine katastrophale Leistung gezeigt hatte, an diesem Abend nur wenige Minuten bekam, nutzte der Benfica-Spieler diese gleich, indem er sofort versuchte, sich ins Spiel seiner Mannschaft einzugliedern. Auch wenn er in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger war, war es Kökçü, der in der Nachspielzeit noch einmal mit Ball ordentlich Meter machte und dann auf Cenk Tosun spielte, der den 2:1-Siegtreffer erzielte. (Note: 2,5)

Foto: Gabriel Bouys / Getty Images

Impressum des Publishers ansehen