2:1! Fenerbahçe nach Arbeitssieg gegen Karagümrük vorübergehend Tabellenführer! | OneFootball

Schlechte erste Halbzeit, bessere zweite Halbzeit, am Ende zittern trotz doppeltem Platzverweis für den Gegner – Fenerbahçe hat am Sonntagabend einen mühsamen 2:1-Auswärtssieg bei Stadtnachbar Karagümrük eingefahren. Dzeko und Batshuayi schossen die Kanarienvögel nach Rückstand damit zumindest bis Montagabend an die Tabellenspitze.

Im Vergleich zum Conference-League-Spiel am Donnerstag gegen Piräus (2:3) veränderte Ismail Kartal seine Startformation auf vier Positionen: In der defensiven Viererkette begannen Kadıoğlu und Aziz für Oosterwolde und Becao, im Mittelfeld Yüksek und Fred für Szymanski und Zajc.

Fehlpass-Festival von unkonzentriertem Fenerbahçe

Weil Galatasaray erst am Montagabend gegen Alanyaspor im Einsatz ist, konnte Fenerbahçe beim Stadtnachbarn vorlegen- eine Konstellation, die es in dieser Saison bis dato eher seltener gab. Vom Start weg versuchte Fenerbahçe zu dominieren, hatte mit dem durchaus kämpferisch und mitunter spielmunteren Karagümrük durchaus seine Mühen. Džeko (8.) wurde das erste Mal am Strafraum freigespielt, feuerte dann aber über die Latte. Auf der Gegenseite verfehlte aber auch Eysseric (13.) nur knapp. Auch in der Folge hatten die "Kanarienvögel" durchaus Probleme, das Spiel an sich zu reißen, was vor allem eigenen Konzentrationsschwächen geschuldet war. Immer wieder brachen Angriffe schon im Aufbau ab, weil einfachste Pässe im Mittelfeld nicht an den Mitspieler kamen. In dieser kritischen Phase bewahrte Livakovic seine Mannschaft mehrmals vor dem Rückstand: Erst stand der Fener-Schlussmann einem Yalcin-Solo (32.) im Weg, dann parierte er einen Keles-Abschluss (39.) aus der Distanz.

Die Kartal-Elf schleppte sich der Halbzeit entgegen, kassierte kurz vor dem Pausenpfiff dann aber doch noch den Gegentreffer. Im Mittelfeld reagierte man nach einem Ballverlust abermals zu langsam und behäbig, Karagümürk schaltete dagegen schnell um. Mendes steckte am Strafraum rechts zu Keles (45.) durch, der sträflich frei zum Abschluss kam und Livakovic diesmal überwinden konnte.

Eingewechselter Batshuayi dreht das Spiel vom Punkt

Was auch immer Ismail Kartal in der Pause für eine Ansprache gewählt hatte – Fenerbahçe zeigte gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs ein ganz anderes Gesicht. Dzeko (49.) nutzte die erste ihm sich bietende Chance prompt zum Ausgleichstreffer, als der bosnische Torjäger eine Vorarbeit von Fred verwandelte. Dann – nur zehn Minuten später – drehte Fenerbahçe das Spiel komplett. Nach Sichtung der VAR-Bilder entschied Schiedsrichter Tugay Kaan Numanoğlu nach einem Foul von Ceccherini auf Elfmeter. Der zur Pause für den schwachen Krunic gekommene Batshuayi (58.) verwandelte den Strafstoß flach links unten.

Karagümrük am Ende nur noch zu neunt

Die Schlussviertelstunde wurde dann nochmal hitzig. Im bis dato schon durchaus kampfbetonten Spiel der Gastgeber brannten Mendes bei einem Einsteigen gegen Fred im Mittelfeld die Sicherungen durch. Ohne wirklichen Anlauf, aber ohne jegliche Chance auf den Ball grätschte der Mann von den Kap Verden von hinten in den Brasilianer – Schiedsrichter Numanoğlu zückte sofort Rot (76.). Die Überzahl schaffte Fenerbahçe aber nicht für sich zu nutzen, stattdessen musste man zittern, als der mitunter durchaus unsicher wirkende und ohne klare Linie agierende Numanoğlu einen Strafstoß für Karagümrük verwehrte. Tief in der Nachspielzeit wurde dann auch noch Eysseric mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Fenerbahçe wars am Ende egal. Mit den mühsam erkämpften drei Punkten aus Karagümrük im Gepäck reisen die Gelb-Marineblauen zumindest als vorübergehender Tabellenführer zurück nach Kadıköy. Galatasaray kann dann am Montagabend wieder vorbeiziehen.

Foto: Ahmad Mora /Getty Images