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Matti Peters·31. Dezember 2019
2019: Die fünf besten Momente im deutschen Fußball

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Matti Peters·31. Dezember 2019
Das Fußballjahr 2019 hat auch in Deutschland einige große Momente für uns bereitgehalten. Hier kommen die fünf besten.
Niemand hinderte die Union-Fans daran, am 27. Mai 2019 den Rasen zu stürmen, um dort gemeinsam den großen Erfolg mit einem langen und friedlichen Partymarathon zu feiern. Spieler wurden umarmt und geherzt. Die Erleichterung, dass es nach so vielen Versuchen endlich mit dem Aufstieg ins deutsche Fußballoberhaus geklappt hat, war spürbar.
Am letzten Spieltag der Zweitligasaison hatten die Berliner den direkten Aufstieg noch um einen einzigen Treffer verpasst. Wieder mal muss man an dieser Stelle festhalten. Doch der Fußballgott hatte Erbarmen und so meisterte der FCU auch die letzte Hürde in der Relegation gegen den VfB Stuttgart und versetzte die Alte Försterei in Ekstase. Für Erfolgsgarant und Cheftrainer Urs Fischer gab es die obligatorische Bierdusche.
Eine der gefürchtetsten Flügelzangen im Weltfußball sagte am Ende der vergangenen Saison endgültig Servus. Es war ein Abschiedsspiel im eigenen Wohnzimmer, wie man es nicht besser hätte skripten können.
Franck Ribéry und Arjen Robben zeigten am 34. Spieltag gegen Frankfurt noch ein letztes Mal, warum sie eine gefühlte Ewigkeit auf so hohem Niveau spielten. Beiden war ein Treffer im letzten Heimspiel für die Bayern vergönnt.
In den letzten gemeinsamen Minuten auf dem Feld, zauberten sie noch einmal einen ikonischen Moment aus dem Hut. Uli Hoeneß schlug sich nach dem Treffer des Franzosen ungläubig und glücksbesoffen die Hände an die Stirn. Ein denkwürdiges Ende einer Ära – der Ära Robbery.
Ein verunglückter Haken, eine glückliche Balleroberung und ein unplatzierter Torschuss. An Bakery Jattas Treffer zum 3:0 gegen Hannover 96 war wirklich gar nichts schön. Und doch gab es eine wahre Stimmungsexplosion im Hamburger Volksparkstadion. Die ganze Affäre um einen angeblichen Identitätsbetrug war ein Charaktertest von riesigem Ausmaß. Für Jatta, die Mannschaft und den gesamten HSV.
Die Anspannung, die die ganze Debatte mit sich brachte, entlud sich genau in diesem Moment, als der Mann aus Gambia beim Torjubel im Sprint zu seinem größten Unterstützer und Trainer Dieter Hecking eilte.
Die gesamte Mannschaft feierte Jatta, als hätte er sie gerade zurück in die Bundesliga geschossen. Bei seiner Auswechslung wenig später gab es noch einmal stehende Ovationen. Definitiv einer der Gänsehaut-Momente des Jahres.
Was die Anhänger der Frankfurter Eintracht in der vergangenen, aber auch in der laufenden Europapokalsaison an kreativen Choreographien in die Stadien gezaubert haben, ist einfach einmalig.
Andere Mannschaften sehen die Europa League als lästige und nervige Pflichtaufgabe – im Gegensatz dazu leben die Eintracht und ihre Fans diesen Wettbewerb und erhalten dafür Sympathien aus ganz Europa.
Selbst zu den Auswärtsspielen reisten teilweise weit über 15.000 Fans mit ihrer Mannschaft mit. Eine packende Atmosphäre, die den Adlern sogar bis ins Halbfinale der Europa League den Wind unter die Flügel trieb.
Die DFB-Ausbootung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng startete im März 2019 eine Debatte, die sich noch bis heute reger Beteiligung erfreut. Drei verdiente Weltmeister beinahe aus dem Nichts vor die Tür zu setzen war äußerst untypisch für Bundestrainer Joachim Löw. Es war aber, wie er später oft betonte, notwendig für den Umbruch und die Entwicklung der nächsten goldenen Generation.
Die Spieler selbst reagierten unterschiedlich auf ihr Aus in der Nationalmannschaft. Hummels kritisierte mit Bedacht aber enttäuscht die Art und Weise der Benachrichtigung, Müller war besonders die suggerierte Endgültigkeit ein Dorn im Auge.
Boateng zeigte, sicherlich auch als Formschwächster des Dreiergespanns, noch am meisten Verständnis für die Entscheidung, auch wenn es ihn natürlich traurig machte, nicht mehr im DFB-Dress aufzulaufen. So kontrovers das Thema auch war und noch ist, es war auf jeden Fall einer DER Fußball-Momente 2019.