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Erik Schmidt·22. August 2020
🧐 2013 vs. 2020: Welche Bayern-Mannschaft ist die bessere?

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Erik Schmidt·22. August 2020
Der FC Bayern schickt sich an, am Sonntag zum zweiten Mal in seiner nun schon 120-jährigen Vereinsgeschichte das sogenannte Triple unter Dach und Fach zu bringen. Letztmals gelang es den Münchnern in der Saison 2012/13, sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal und in der Champions League zu triumphieren.
Auch wenn der Erfolg geblieben ist, hat sich der Kader des Traditionsklubs seitdem deutlich verändert. Doch welche Mannschaft ist eigentlich die bessere? Wir wagen den Vergleich zwischen den Teams von Jupp Heynckes und Hansi Flick.
Manuel Neuer verkörperte damals absolute Weltklasse und tut es heute noch immer. Da Erfahrung vor allem auf der Position zwischen den Pfosten von Vorteil ist, könnte der 34-Jährige mittlerweile sogar noch etwas besser geworden sein.
In der Abwehr heißen die beiden Konstanten Jérôme Boateng und David Alaba, wobei der Österreicher seit der laufenden Spielzeit nicht mehr links, sondern im Zentrum zum Zuge kommt. Dort gelang ihm sogar noch einmal eine Leistungssteigerung. Boateng hingegen hat seinen Zenit möglicherweise überschritten, ist aber nach wie vor eine verlässliche Größe.
Josuha Kimmich kommt unterdessen als eine Philipp-Lahm-Kopie daher – sei es rechts hinten oder im defensiven Mittelfeld. Auch als Antreiber trat Kimmich in die Fußstapfen seines Vorgängers.
Während einst mit Dante, Holger Badstuber, Daniel van Buyten und Rafinha noch einige weitere solide Verteidiger zum Defensivverbund zählten, tummeln sich dort mittlerweile in Person von Alphonso Davies, Niklas Süle, Lucas Hernández und Benjamin Pavard zahlreiche Spezialisten, die den höchsten Ansprüchen genügen.
Auf der Doppelsechs des nach wie vor praktizierten 4-2-3-1-Systems verfügt der FC Bayern seit Jahren über herausragende Strategen. Leon Goretzka und Thiago halten den Vergleich mit dem mittlerweile ins zweite Glied gerückten Javi Martínez sowie Bastian Schweinsteiger locker stand. Möglicherweise versprühen sie sogar noch etwas mehr spielerische Klasse. Die Back-ups – Corentin Tolisso und Michaël Cuisance vs. Luiz Gustavo und Anatoliy Tymoshchuk (Toni Kroos fehlte lange verletzt) – bewegen sich ebenfalls auf einem ähnlichen Niveau.
Anders sieht es hingegen in der Offensive aus: Ganz egal, ob Flick Kingsley Coman oder Ivan Perišić als Pendant zum Halbfinal-Helden Serge Gnabry ins Rennen schickt, an Robbery reicht keines der potenziellen Duos heran. Zumal Franck Ribéry und Arjen Robben in der Triple-Saison möglicherweise auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft angelangt waren. In der Hinterhand hatte der deutsche Rekordmeister damals obendrein auch noch Xherdan Shaqiri.
Die hängende Spitze der Bayern hat sich unterdessen weder optisch noch spielerisch verändert, denn dort treibt noch immer der raumdeutende Thomas Müller sein Unwesen.
Keine Frage: Mit Mario Mandžukić und Mario Gomez liefen für den FC Bayern vor sieben Jahren richtig gute Knipser auf. Doch selbst die Tatsache, dass mit Claudio Pizarro noch ein weiterer Angreifer von Format zur Verfügung stand, reicht nicht, um gegen Robert Lewandowski anzukommen. Denn der Pole ist eine regelrechte Maschine, ein Ersatzmann für ihn ist erst gar nicht vonnöten.
Für Manuel Neuer steht fest, dass die aktuelle Bayern-Mannschaft das Rennen macht. Ihr großes Plus sei die Breite, so der Kapitän.
Doch wir sind uns sicher, dass sie auch in der Spitze besser besetzt ist. Den Qualitätsverlust auf den Flügeln gleicht allein Lewandowski aus. Den entscheidenden Ausschlag gibt demnach die Hintermannschaft des Flick-Teams.