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·26. November 2024
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Der 25. November 1989 – Deutschland ist noch berauscht von der „Wende“, vom Fall der Berliner Mauer und der neuen Reisefreiheit der DDR-Bürger. Der 1. FC Nürnberg hat unter den Bundesligisten mit am schnellsten reagiert und im ersten Heimspiel nach dem Mauerfall gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:0) am 17. November 1989 Freikarten für DDR-Bürger ausgegeben. Auch das nächste Spiel im Frankenstadion wurde historisch: 1. FC Nürnberg gegen 4:0 gegen den FC Bayern München. Ein Schneespiel, das sich Fussballdaten-Redakteur Carsten Germann und Marc Huber von 1. FC Nürnberg – Stadionzeitungen und Eintrittskarten (Facebook) noch einmal angeschaut haben.
46.000 Zuschauer froren im Frankenstadion (Heute: Max-Morlock-Stadion), Radio-Reporterlegend Günther Koch (83) sprach in seiner Reportage immer wieder vom „zinnoberroten Ball.“
Ohne diese Pille wäre es auf dem schneebedeckten Boden wohl nicht gegangen. Die Nürnberger kamen mit dem Schneeboden aber besser zurecht als die Bayern.
Dr. Reiner Wirsching zu Fussballdaten.de: „Es war wohl eine der deutlichsten Siege des Clubs über den FC Bayern.“
Wirsching: „Der Platz war nicht so einfach bespielbar, was uns möglicherweise auch ein wenig entgegen kam. Insgesamt, glaube ich, war es ein hochverdienter Sieg. Spannend waren dann auch die Aufkleber, die man in den folgenden Monaten und Jahren in der Stadt gesehen hat: 4:0, ich war dabei.“
„Club“-Idol Thomas Brunner (35.) erzielte nach einem Foul von Jürgen „Fußballgott“ Kohler an Dr. Reiner Wirsching per Elfmeter das 1:0.
Der O-Ton von Günther Koch ist im Buch Wir melden uns vom Abgrund – Ein Leben als Fußballreporter von Jürgen Roth (Verlag: Kunstmann, 2021) so niedergeschrieben: „Freistoß für die Nürnberger, Torentfernung zum Bayern-Tor fünfundzwanzig Meter, da steht der Kristl, in der Mauer steht der Wirsching! Vielleicht lupfen s‘ ihn über die Mauer, wer weiß, wer weiß, jetzt läuft einer an, jetzt wird er drüber gelupft! Zum Wirsching! Da muss er Elfmeter geben!! Der ist gehalten worden!! Elfmeter für Nürnberg!! Vollkommen klar! (…) Er löst sich aus der Mauer Richtung Bayern- Tor und wird umgerissen von Kohler. Strafstoß. Und jetzt aufpassen, liebe Leut‘. Aufpassen, liebe Bayern-Fans, aufpassen, liebe Club-Fans, jetzt entscheidet sich’s. Wahrscheinlich schon die vorentscheidende Situation im Städtischen Stadion! [Wie er’s nur ahnt…] Vierunddreißig Minuten sind gespielt! Thomas Brunner, der Spielführer, für die Nürnberger läuft an gegen Aumann, jetzt haut er drauf! Tooor!! Eiins zu nuulll für Nürnberg! Und ausgerechnet gegen die Bayern aus München!“
Die weiteren Originaltöne von Günther Koch zu den Nürnberger Treffern sorgen auch heute noch für Gänsehaut – nicht nur bei FCN-Fans. Das 3:0 schilderte er in seiner unnachahmlichen Art so: „Die Nürnberger führen mit 2:0, können ein weiteres Tor schießen durch Türr! Türr auf Dusend!! Schussmöglichkeit!! Dusend im Strafraum!! Jetzt schießt er!! Toor!!! Tooooor!!! Durch die Haxen vom Aumann!!! Dreiii zu nuulll für Nürnberg!! Wenn das so weitergeht! Der Köpke kniet am Sechzehner, reißt die Arme hoch! (…) Der Samy tanzt Samba, der Samy Sané! 3:0! Der Club führt mit 3:0! Auweh, auweh! All- mächd! Allmächd! Das kann was werden, liebe Leut‘!“
Und beim 4:0 sind wir mit Günther Koch fast so emotional wie am 29. Mai 1999, bei 1. FC Nürnberg gegen SC Freiburg (1:2), als sich „die Bundesliga vom Abgrund meldete“: „Auf geht’s, Kristl!! Oh, zu steil!! Jetzt kann er schießen! Toor!! Tooor von Kristl!! Viiieer zuu nuulll!! Der is‘ überhaupt nemmer zum Halten, der Kristl!!! (…) Die Bayern schütteln die Köpfe! Nicht zu fassen! Viiieer zu nuulll!! Er, der Kristl Thomas, haut die Kugel rein, als wär’s das leichteste. (…) Wann sind die Bayern so auseinandergenommen worden in letzter Zeit?“
Tja, siehe oben! Eine Frage blieb aber nach dem Schneespiel ungeklärt, wie Joachim Philipkowski glaubt: „Ich weiß nicht, ob es stimmt, dass Uli Hoeneß nach dem Spiel den Zeugwart entlassen hat. Das war ein geiles Erlebnis.“
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