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·3. Mai 2023

1860 München: Marius Willsch beendet im Sommer seine Karriere

Artikelbild:1860 München: Marius Willsch beendet im Sommer seine Karriere

Neben Stefan Lex wird auch eine zweite langjährige 1860-Identifikationsfigur ihre Karriere im Sommer beenden: Marius Willsch muss seinen Verletzungen Tribut zollen.

"Die letzten zwei Jahren waren mit die schlimmste Zeit in meiner Profikarriere"

Der 32-Jährige gab in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit dem Vereins-TV bekannt, dass er im Sommer seine Fußballschuhe an den Nagel hängen wird. Die letzten zwei Jahre bezeichnet Willsch als "mit die schlimmste Zeit meiner Profikarriere". Grund dafür ist, dass der Rechtsverteidiger in dieser Zeit von hartnäckigen Verletzungen geplagt wurde, insbesondere eine Schambeinentzündung machte ihm schwer zu schaffen. "Ich habe mich lange genug gequält, jetzt macht der Körper leider nicht mehr mit", erklärt Willsch. In der laufenden Saison kommt Willsch bisher auf fünf Einsätze in der 3. Liga, seit Winter ist er außen vor.


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Auch wenn das Ende unschön war, blicke er dennoch auf eine schöne Reise zurück, so Willsch. Begonnen hat diese im Jahr 2008, als er im Alter von 16 Jahren ins Internat von 1860 wechselte. "Aus meinem Fenster konnte ich den Profis beim Training zuschauen. Dabei habe ich mir immer gewünscht, dass ich da eines Tages selbst mittrainieren darf". Bis aus diesem Wunsch Wirklichkeit wurde, sollten aber noch einige Jahre vergehen.

Karriereende am selben Ort wo alles begann

Da es damals nicht für den Sprung in die erste Mannschaft reichte, wählte der gebürtige Passauer den Umweg über Unterhaching, Saarbrücken und Schweinfurt, wo er jeweils zwei Jahre spielte. 2018 war es dann soweit: Die gerade in die 3. Liga aufgestiegenen Löwen klopften bei Willsch an, der "sofort Feuer und Flamme war". In den folgenden fünf Jahren sollte "Mäsch", wie er von Spielern und Fans liebevoll genannt wird, 118 Spiele im 1860-Trikot bestreiten. "Für mich schließt sich der Kreis, dass ich hier die Karriere beende, wo alles angefangen hat."

Einen besonderen Auftrieb bekam seine Karriere durch einen Zufall verliehen. Als Stamm-Rechtsverteidiger Herbert Paul ausfiel, beorderte 1860-Coach Daniel Bierofka kurzerhand Mittelfeldspieler Willsch nach rechts hinten – ein Glücksgriff. Willsch wusste in der Viererkette auf Anhieb zu überzeugen und entwickelte sich auf seiner neuen Position zum absoluten Leistungsträger.

Nach der Karriere zurück nach Passau

Von den Löwenfans wird ihm hoch angerechnet, dass er im Saisonfinale der Spielzeit 20/21 mithilfe von Schmerztabletten weiterspielte, um der Mannschaft im Aufstiegskampf zu helfen, obwohl ihn die Ärzte eigentlich für spielunfähig erklärt hatten. Ein Raubbau am eigenen Körper, den er anschließend mit einer langwierigen Schambeinentzündung und letztlich mit dem Karriereende bezahlen musste.

Wie geht es nun weiter? Im Sommer möchte Willsch mit seiner Familie in seine Heimat zurückkehren, die im Passauer Raum verortet ist. Obwohl er während seiner Karriere einen Bachelor in Sportmanagement abgeschlossen hat, sieht der der 32-Jährige seine Zukunft "fernab des Profifußballs". Vielmehr möchte er "jetzt etwas Abstand gewinnen – und dann werden sich sicherlich zeitnah die Türen öffnen".

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