LIGABlatt
·9. November 2023
In partnership with
Yahoo sportsLIGABlatt
·9. November 2023
Es wird immer ungemütlicher am Dolmabahçe-Palast! Zwei Wochen nach der Hinspiel-Pleite gegen FK Bodø/Glimt konnte Beşiktaş am Donnerstag auch das zweite Duell mit den Norwegern nicht erfolgreich gestalten. Stattdessen unterlagen die "Schwarzen Adler" mehr als enttäuschend mit 1:2. Je nach Ausgang der am späteren Abend stattfindenden Partie zwischen Brügge und Lugano droht BJK nun sogar das vorzeitige Conference-League-Aus.
Mit Daniel Amartey kehrte eine wichtige Stütze zurück in den BJK-Spieltagskader, während der eigentlich ebenfalls genesene Vincent Aboubakar das Aufwärmen aufgrund von Rückschmerzen abbrechen musste und daher kurzfristig erneut ausfiel. Die 4-2-3-1-Formation des Traditionsvereins vom Bosporus bildeten Günok, Zaynutdinov, Uysal, Bailly, Rosier, Hadžiahmetović, Gedson Fernandes, Rashica, Oxlade-Chamberlain, Muleka sowie Tosun.
Bodø/Glimt nutzt schwaches Abwehrverhalten der Gastgeber
Beide Mannschaften starteten schwungvoll in die Begegnung des 4. Spieltags, was Beşiktaş nach vier Minuten eine erste Torannäherung durch Muleka einbrachte. Im Großen und Ganzen sahen die Zuschauer im Tüpraş Stadyumu eine ausgeglichene Anfangsphase mit leichten Vorteilen für FK Bodø/Glimt. So musste Günok gegen Pellegrino beherzt eingreifen, um eine frühe Führung der Gäste zu verhindern (22.). Überhaupt machten die Norweger nach dem überraschenden 3:1-Sieg im Hinspiel – und sicherlich auch dank der guten Form in der heimischen Eliteserien – einen selbsbewussten Eindruck. Unterdessen fehlten bei den Hausherren die Ideen, sodass Bodø/Glimt näher am ersten Tor des Abends zu sein schien als BJK. Umso bitterer, dass Bailly nach etwas weniger als einer halben Stunde wegen Schwindelgefühlen von Rückkehrer Amartey ersetzt werden musste. Ohne den ausgewechselten Ivorer konnten die "Schwarzen Adler" das 0:1 durch Moumbagna in der 38. Spielminute nicht mehr verhindern. Dabei unterlief dem neu mitwirkenden Amartey nicht nur ein Stellungsfehler, sondern auch das gesamte Mittelfeld machte mit einer extrem passiven Zweikampfführung eine schlechte Figur. Der Tabellenfünfte der Süper Lig verlor nun – abgesehen von einer Kopfball-Chance durch Tosun (45.) – völlig den Faden und konnte sich fast schon glücklich schätzen, zur Halbzeit mit nur einem Treffer im Rückstand zu sein.
Joker-Tor lässt Beşiktaş hoffen
Mit Beginn des zweiten Durchgangs hatte Rosier Feierabend, Bulut war fortan mit von der Partie. So erlebte der eingewechselte 29-Jährige aus erster Hand, wie Moumbagna seinen Doppelpack per Chip perfekt machte und Bodø/Glimt mit 2:0 in Front brachte (49.). Zustande kam das zweite Tor des Kameruners nach einem exzellenten Steilpass von Pellegrino, der die BJK-Defensive aushebelte. Danach war für die glücklosen Zaynutdinov und Rashica, die durch Rebić und Bingöl ersetzt wurden, Schluss. Damit bewies Beşiktaş-Trainer Burak Yılmaz ein goldenes Händchen, denn eine Co-Produktion der beiden Joker brachte die Hausherren wieder zurück ins Spiel: Nach hoher Balleroberung behielt Rebić den Überblick, was ihm half, Bingöl im Strafraum zu bedienen. Der gelernte Rechtsverteidiger fackelte daraufhin nicht lange und hämmerte den Ball in den rechten Winkel (64.) – nur noch 1:2 aus Sicht der Türken! Folgerichtig keimte bei den "Schwarzen Adlern" nochmals Hoffnung auf, die drohende Niederlage doch noch abzuwenden. Derweil war der auf BJK lastende Druck förmlich zu spüren, zumal man nach einer desolaten Hinrunde in der Conference League ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stand. Bodø/Glimt jedoch hatte etwas gegen die Aufholjagd der Gastgeber, verteidigte leidenschaftlich und gewann am Ende verdient mit 2:1. Die Krise beim Double-Gewinner von 2021, der wettbewerbsübergreifend vier der letzten fünf Begegnungen verloren hat und das Spiel nach der späten Gelb-Roten Karte gegen Uysal (90.+3) in Unterzahl zu Ende bringen musste, spitzt sich somit weiter zu.
Noch vor der Länderspielpause trifft Beşiktaş am Sonntag auf den in dieser Saison bislang weit unter seinen Möglichkeiten agierenden Stadtrivalen Başakşehir. Danach geht es am 26. November mit einem Auswärtsspiel beim von Markus Gisdol trainierten Aufsteiger Samsunspor weiter.
Foto: Ozan Kose / AFP via Getty Images