11 Fragen an Dario Tadic: „Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht gespielt habe und bin es auch mit 33“ | OneFootball

11 Fragen an Dario Tadic: „Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht gespielt habe und bin es auch mit 33“ | OneFootball

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Österreichische Fußball-Bundesliga

·11. April 2023

11 Fragen an Dario Tadic: „Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht gespielt habe und bin es auch mit 33“

Artikelbild:11 Fragen an Dario Tadic: „Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht gespielt habe und bin es auch mit 33“

11 Fragen an Dario Tadic: „Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht gespielt habe und bin es auch mit 33“

11. April 2023 in ADMIRAL Bundesliga

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Dario Tadic muss beim TSV Hartberg länger auf seinen 200. Bundesliga-Einsatz warten als ihm lieb ist. Für bundesliga.at Gelegenheit, dem zweitbesten Torjäger aller aktuellen Bundesliga-Kicker „11 Fragen“ über seine bisherige Karriere und seine Zukunft zu stellen.


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1) Dario, durch deine Reservistenrolle beim 3:1-Sieg in Ried verschiebt sich dein 200. Einsatz in der ADMIRAL Bundesliga um eine Woche. Dennoch: War es absehbar, dass du einmal auf so eine Zahl kommen würdest?

Konkret macht man sich am Anfang der Karriere über solche Zahlen keine Gedanken, aber ich habe mir sicher gewünscht, dass es einmal möglichst viele Spiele und Tore werden. Heute bin ich schon stolz, dass ich auf so eine Zahl komme, auch weil’s zwischendurch nicht immer so ausgesehen hat. Als ich zu Hartberg gekommen bin, war der Klub noch in der Regionalliga. Mal sehen, wieviele Spiele es noch werden.

2) Du wirst bald 33, nimmt man es da schon etwas lockerer, wenn man nicht immer spielt?

Gar nicht. Ich war mit 20 heiß, wenn ich nicht von Anfang an gespielt habe und bin mit 33 immer noch heiß. Aber die Situation ist so, ich versuche mich aufzudrängen, damit ich meine Minuten kriege und dem Trainer zeige, dass ich fälschlicherweise draußen sitze. Für mich ist es schwer damit umzugehen, weil ich es nicht mag, von der Bank zu kommen. Aber ich versuche natürlich auch nach einer Einwechslung das Maximum zu geben und der Mannschaft mit Toren zu helfen.

3) Hast du bei der Rückkehr von Markus Schopp nach den Erfahrungen in seiner ersten Amtszeit schon erwartet, dass es für dich schwer wird?

Nein, es hat auch in der ersten Zeit unter Markus Schopp Phasen gegeben, in denen ich einmal oben und einmal unten war. 2019/20 habe ich unter ihm mit 19 Toren meine beste Saison gespielt. Es wird halt schnell an mir festgemacht, wenn Hartberg zu wenig Tore schießt, obwohl meine Mitspieler ja auch Tore schießen dürfen. Aber das ist das Los eines Stürmers. Mit sechs Toren und drei Vorlagen bin ich trotzdem der Topscorer.

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4) Wie sehen die Hartberg-Fans deine Rolle, stehen Sie hinter dir?

Es ist so wie überall. Ein Teil der Fans ist kritisch, die werde ich nie glücklich machen können, beim anderen Teil bin ich sehr beliebt, die stehen immer hinter mir. Die Fans haben sich in den letzten Jahren an die Erfolge gewöhnt. Daran, dass wir die Großen geärgert haben, besonders Sturm Graz und sogar einmal International gespielt haben. Aber man darf nicht vergessen: Wir sind nicht Salzburg, Sturm oder Rapid, haben nicht deren Möglichkeiten, deshalb muss man mit jedem Jahr, das wir in der ADMIRAL Bundesliga bleiben, zufrieden sein.

5) Kannst du dir vorstellen, noch für einen anderen Klub auf Torjagd zu gehen?

Ich möchte schon noch gerne ein paar Jahre in der Bundesliga spielen, am liebsten hier in Hartberg. Ich habe hier meine Familie, habe hier ein Haus gebaut, brauche fünf Minuten ins Stadion. Wir werden uns in den nächsten Wochen zusammensetzen, dann werden wir sehen. Ich traue mir auf jeden Fall noch ein paar Jahre Bundesliga zu und meine Statistik bestätigt das.

6) Ein Wechsel nach China wie von Markus Pink wäre auch denkbar?

Na ja, sag niemals nie, aber da müsste schon alles passen. Es waren in den letzten Jahren durchaus immer wieder auch exotische Angebote dabei, aber ich habe Familie, im Mai kommt unser zweites Kind. Es werden im Fußball zwar irrsinnige Summen gezahlt, aber Geld ist nicht alles. Und was würde ich zum Bespiel in Indien tun, wenn ich dann dort auch nicht spiele?

7) Ein abruptes Karriereende wie von René Swete kommt aber nicht infrage?

Nein, so weit bin ich noch nicht. Ich mache, was ich mache, immer noch sehr gerne und bin immer noch zu 100 Prozent motiviert. Ich habe mein halbes Leben im Fußball verbracht, in den letzten paar Jahren habe ich aber schon den Fokus darauf gelegt, mir auch ein Fundament abseits der Karriere zu schaffen. Ich habe die B-Lizenz gemacht und mein Sport-Studium mit einem MBA abgeschlossen. Es würde mich freuen, wenn ich nach der Karriere im Fußball bleiben könnte. Ob als Teammanager oder sonst einer Funktion, das lasse ich auf mich zukommen. Aber wie gesagt, ich habe schon noch ein paar Jahre Bundesliga in mir.

8) Du hast 61 Tore auf deinem Bundesliga-Konto. Von den aktuellen Spielern ist nur Jakob Jantscher mit 65 Toren vor dir. Kannst du dich noch an deine ersten Tore erinnern?

Klar, das war 2010. In meinem zweiten Bundesliga-Spiel für die Austria habe ich gegen den LASK gleich zwei Tore geschossen. Das erste per Kopf nach Leovac-Flanke, das zweite nach Junuzovic-Vorarbeit. Als das ganze Stadion meinen Namen gerufen hat, hat mich das damals schon bestätigt, unbedingt Profifußballer werden zu wollen. Vielleicht wäre noch mehr möglich gewesen, aber ich glaube, ich habe viel rausgeholt. Auf die 61 Tore bin ich schon stolz, obwohl es natürlich auch noch mehr hätten sein können.

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9) Wenn du es dir aussuchen könntest, was würdest du gerne noch besser können? Schneller laufen, besseres Kopfballspiel…

Auf meinen Linken bin ich recht stolz, auf meine Nase, meinen Torriecher, kann ich mich auch verlassen, mein Kopfballspiel ist nicht schlecht, aber vielleicht hätte ich mir leichter getan, wenn ich noch um zehn Zentimeter größer geworden wäre.

10) Vielleicht noch den Trainingseifer von Cristiano Ronaldo?

Ich bin nicht so der Ronaldo-Typ mit Sixpack, war immer eher stämmig. Dadurch schaut es vielleicht so aus, als ob ich den einen oder anderen Kilo zu viel hab', aber meine Trainer und Mitspieler wissen, dass das nicht der Fall ist.

11) Ist dein Spitzname „Bärli“ noch in Verwendung?

Der ist geblieben. Es ist vielleicht ein bisschen weniger geworden, seit René Swete nicht mehr in der Kabine ist, aber er ist weiterhin in Gebrauch. Ich mag ihn.

Fotos: GEPA pictures

Redakteur: Horst Hötsch

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