1. FC Nürnberg – FC St. Pauli: Statistiken | OneFootball

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·31. Januar 2023

1. FC Nürnberg – FC St. Pauli: Statistiken

Artikelbild:1. FC Nürnberg – FC St. Pauli: Statistiken

Zum Rückrundenauftakt feierte der FC St. Pauli gegen den 1. FC Nürnberg den lang ersehenten Auswärtssieg. Wie glücklich dieser 1:0-Erfolg war, zeigen auch die Statistiken.(Titelbild: Peter Böhmer)

Allen, die schon in der Hinrunde MillernTon-Artikel rund um die Spiele gelesen haben, wird bereits aufgefallen sein, dass im Titel das Wort „Einzelkritik“ fehlt. Das hat einen simplen Grund: Es ist extrem zeitaufwendig die Einzelkritiken zu erstelllen. Also zumindest, wenn man diese vernünftig machen möchte und nicht einfach die Spieler mit ein-zwei Sätzen „abfrühstückt“. Zukünftig, damit wir auch wirklich zu jedem Spiel diese Statistiken liefern könne, werde ich leider auf die detaillierten Einzelkritiken verzichten (zumindest solange, wie ich neben dem MillernTon noch weitere Einkommensquellen benötige – also vermutlich noch einige Zeit).


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Etwas verspätet möchten wir noch einen Blick auf die Zahlen und Statistiken zum Spiel des FC St. Pauli in Nürnberg liefern. Insgesamt müssen diese drei Punkte als eher glücklich bezeichnet werden. Das macht auch FCN-Trainer Markus Weinzierl klar, der nach dem Spiel sagte: „Zur Pause lagen wir in meinen Augen dann unverdient hinten. Im zweiten Durchgang haben wir schlecht begonnen und wir haben uns auch nicht mehr diese hunderprozentigen Chancen erarbeitet. Wir müssen uns für den betriebenen Aufwand belohnen, St. Pauli war heute diese eine Standardsituation besser und das ist sehr bitter für uns.“

Auch Fabian Hürzeler zeigte sich nach dem Spiel zwar zufrieden mit dem Ergebnis, doch machte ebenfalls klar, dass er mit der Leistung seines Teams nicht vollumfänglich zufrieden war („Wir hatten heute teilweise glückliche Szenen gegen den Ball, gerade in der ersten Halbzeit, da hat es Nürnberg gut gemacht.“). Aber er betonte auch, dass es sein Team nach einer Umstellung in der zweiten Halbzeit besser gemacht habe: „Wir haben dann ein, zwei Kleinigkeiten umgestellt und dann fand ich uns deutlich aktiver und besser.“ – welche Umstellung er gemeint haben könnte lest ihr in der Spielanalyse.

Kern-Statistiken

*Laufdistanz von Bundesliga.de

Einige interessante Statistiken sind zu finden: Die 23 Torschüsse der Nürnberger ist die höchste Anzahl an gegnerischen Torschüssen, die der FC St. Pauli in dieser Saison in der 2. Bundesliga zugelassen hat. Wie gefährlich diese waren, sehen wir dann in der folgenden Tabelle. Das 1:0 war der vierte Saisonsieg des FCSP und der erste davon, in dem das Team mehr Ballbesitz als der Gegner hatte.

Übrigens hatte auch im Hinspiel der 1. FC Nürnberg einen niedrigeren PPDA-Wert (durchschnittlich gespielte Pässe bis zur Defensivaktion) als der FCSP und es ist erst das dritte Mal überhaupt, dass das in den Ligaspielen der Fall war (neben zweimal FCN, hatte auch Magdeburg einen niedrigeren PPDA). Der FC St. Pauli presste also etwas verhaltener als der FCN.

Expected Goals

Sämtliche xG-Werte (sofern nicht anders markiert) stammen von fotmob

*xGOT: Expected Goals on Target (xGOT) misst die Wahrscheinlichkeit, dass ein gezielter Schuss zu einem Tor führt, basierend auf der Kombination aus der zugrunde liegenden Chancenqualität Expected Goals (xG) und der Endposition des Schusses im Tor. Dabei werden Schüsse, die platzierter sind und in den Ecken landen, besser gewertet als Schüsse, die direkt in die Mitte des Tores gehen.

Die xG-Werte zeigen, wie unterschiedlich beide Halbzeiten am Sonntag in Nürnberg waren. Der 1. FC Nürnberg hatte in der ersten Halbzeit wesentlich größere Chancen, konnte dieses Level in den zweiten 45 Minuten aber nicht mehr halten. Gleiches gilt für den FC St. Pauli, allerdings auf weit geringerem Level. Insgesamt sind die xG-Werte gemessen an der Anzahl der Nürnberger Torschüsse (23) eher niedrig.

Der Blick auf die xG-Werte zeigt auch, wie harmlos der FCSP vor dem Tor der Nürnberger war bzw. wie selten das Team es bis vor das gegnerische Tor geschafft hat. Ein herausgespielter xG-Wert von 0.3 ist ziemlich niedrig, der Wert von 0.4 aus Standard-Situationen ist vor allem auf das Tor von Jakov Medić zurückzuführen. Acht Torschüsse, davon zwei auf das Tor, xG-Wert unter 1 – es ist insgesamt eine sehr überschaubare Chancenproduktion des FCSP gewesen.

Einzelbewertungen

Nein, Einzelkritiken wird es nicht geben. Aber zumindest die Ratings von whoscored, sofascore und fotmob können wir einmal darstellen und dann einzelne Spieler herauspicken.

Berücksichtig sind nur Spieler, die mindestens 25 Spielminuten auf dem Feld waren

Der „Liebling“ der Zahlen ist Jakov Medić, dies vor allem aufgrund seines Treffers (aber auch aufgrund elf abgefangener Pässe). Viel spannender sind die Spieler dahinter: Leart Paqarada hatte die meisten Ballkontakte und spielte die meisten Pässe beim FCSP (Johannes Geis hatte auf der Gegenseite noch mehr). Jackson Irvine hatte einen eher unscheinbaren Auftritt, aber überzeugte in den direkten Duellen: Er gewann 17 von 21 Duellen am Boden und fünf von sechs in der Luft. Dazu fing er zehn Pässe ab (Karol Mets übrigens auch) – das ist richtig stark. Auch Manolis Saliakas überzeugte defensiv (9/11 Duellen gewonnen).

Artikelbild:1. FC Nürnberg – FC St. Pauli: Statistiken

Lukas Daschner konnte gegen den 1. FC Nürnberg in einigen Situationen nicht glänzen, zeigte aber eine sehr aktive Partie.

// (c) Peter Boehmer

Na klar, in der Offensive gibt es weit weniger überzeugende Zahlen. Auffällig ist, dass sich Lukas Daschner etwas abhebt von seinen Offensiv-Kollegen. Das dürfte an der guten Quote in den direkten Duellen liegen (5 von 9 gewonnen – Dapo Afolayan hat den gleichen Wert, David Otto gewann eines von zehn), aber auch an den vier Torschüssen, die er abgegeben hat, wobei da die Torschussqualität nicht unbedingt berücksichtigt sein dürfte. Die mit Abstand meisten Duelle in der Luft führte übrigens Maurides (neun), obwohl er nur 20 Minuten auf dem Platz stand.

Ja, die Offensiv-Statistiken sind alles andere als überzeugend. Aber gerade deshalb ist es umso schöner, dass der FC St. Pauli in Nürnberg gewinnen konnte. Das ist nach der Hinrunde, in der es viel zu oft andersherum aussah, fast schon eine Wohltat. Sicher ist aber auch, dass die Wahrscheinlichkeit solche Spiele wie in Nürnberg zu gewinnen, eben nicht sonderlich hoch ist, wenn die Leistungen weiterhin so sind. Da muss offensiv noch mehr kommen.// Tim

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Sofern nicht anders markiert, stammen sämtliche Statistiken von Wyscout.

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