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·10. September 2020

Zu wenige deutsche U21-Spieler in der Bundesliga? Hütter kontert Kuntz-Kritik

Artikelbild:Zu wenige deutsche U21-Spieler in der Bundesliga? Hütter kontert Kuntz-Kritik

Laut Deutschlands U21-Coach Stefan Kuntz erhalten die deutschen Talente in der Bundesliga zu wenig Bewährungschancen. Frankfurts Trainer Adi Hütter konterte die Kritik des Auswahltrainers und stellt auch die Qualitätsfrage.

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Aus dem Deutsche Bank Park in Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich


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15 potentielle deutsche U21-Spieler kamen am letzten Bundesligaspieltag der vergangenen Saison zum Einsatz, nur fünf davon standen in der Startelf. Für U21-Trainer Stefan Kuntz alarmierende Zahlen, wie er in einer Medienrunde, an der auch fussball.news teilnahm, kundtat. In der Premier League zum Beispiel waren es deren 34 Spieler mit 21 Startelfmandaten. Der Übergang in den Profibereich sei in der Bundesliga immens schwer, auch die Ausbildung habe ihren Anteil. Das "Projekt Zukunft" des DFB soll Veränderung schaffen.

Hütter: "Wenn ein junger Spieler gut ist..."

Doch wie wird die Problematik in der Bundesliga gesehen? fussball.news hat bei Adi Hütter, Trainer von Eintracht Frankfurt, nachgefragt. Der Österreicher relativierte die Kuntz-Kritik deutlich: "Wenn ich U21-Nationaltrainer wäre, würde ich vermutlich die gleiche Aussage tätigen. Wenn man Bundesligatrainer ist und weiß, man muss jedes Wochenende gewinnen ist das eine andere Sichtweise." Die Devise lautet für den 50-Jährigen eindeutig: "Wenn ein junger Spieler gut ist, wird er sich auch durchsetzen." Am Ende entscheidet die Qualität, ob ein Spieler eingesetzt wird oder nicht. Eine Nachwuchs-Quote könne es für einen Bundesligacoach nicht geben.

Auch in Frankfurt fehlen die eigenen Talente

Natürlich sieht auch Hütter, dass in den letzten Jahren nicht die Massen an deutschen Toptalenten in der Bundesliga angekommen sind. Auch bei Eintracht Frankfurt wartet man schon Jahre lang vergebens auf den nächsten Durchbruch eines Nachwuchsspielers. Die Hoffnungen ruhen derzeit auf Aymen Barkok, der nach zwei Jahren bei Fortuna Düsseldorf nun in Frankfurt wieder an seiner Entwicklung arbeitet. "Es hat sicherlich Zeiten gegeben, wo mehr Toptalente in Deutschland rausgekommen sind. Aber es gibt im Nachwuchs halt immer wieder Jahrgänge, die weniger gut sind", sieht der Eintracht-Trainer kein grundsätzliches Problem.

Hütter verweist auf Wirtz und Havertz

Vielmehr glaubt er in Zukunft auch an weitere deutsche Toptalente: "Wenn die Jungen hart an sich arbeiten, glaube ich, dass es immer wieder einige Spieler schaffen können. Auch über den Umweg 2. Liga." Gleichzeitig verweist er auch darauf, dass der deutsche Nachwuchs ja nicht völlig brachliegt und einige namhafte Spieler vorweisen kann: "Leverkusen hat mit Wirtz wieder ein sehr, sehr großes Talent. Havertz, Entschuldigung, vier Jahre Bundesliga und jetzt für 100 Millionen Euro an Chelsea verkauft worden. Wenn Talente rauskommen, dann sind es richtig, richtig gute Spieler."

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