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Niklas Levinsohn·4. April 2020
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Niklas Levinsohn·4. April 2020
Marginal großspurige Ansagen aus München, Gerüchte um einen der vielen Wunderknaben des BVB und Dinge, die beim HSV nicht so laufen, wie sie sollen. Also eigentlich alles normal in unserem Bundesliga-Tagebuch.
Die Coronakrise versetzt viele Fußballvereine schon jetzt in eine bedenkliche Schieflage. Nicht aber den FC Bayern München, der deshalb auch weiterhin in der Lage ist, Vertragsverhandlungen auf Normalniveau zu führen. Zum Beispiel mit David Alaba, Thomas Müller, Manuel Neuer und Thiago Alcantara.
„Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn führen Gespräche“, so Karl-Heinz Rummenigge zur ‚Bild‘. Gespräche, wie sie anscheinend auch vor der Pandemie geführt worden wären. Der FCB-Vorstandschef weiter: „Unsere Angebote sind extrem fair und seriös – ohne Corona-Discount.“ Deswegen ist allerdings noch lange nicht garantiert, dass das Trio auch in München bleibt.
Omar Mascarell ist wieder zurück in Deutschland. Zuletzt hielt sich der verletzte Spanier auf Teneriffa auf, wo er an seinem Comeback arbeitete. Nun setzt er seine Reha in Gelsenkirchen fort. Kaum hier, stellte sich der Kapitän der Königsblauen gleich den Fragen der vereinseigenen Medien und äußerte sich dabei auch noch mal zum Gehaltsverzicht der S04-Profis.
„Diese Aktion macht mich einmal mehr stolz, Teil dieses großartigen Teams und dieses einzigartigen Vereins zu sein. Jeder hier im Club hat die Situation schnell verstanden und war bereit zu helfen“, lobte Mascarell seine Kollegen für deren zügige Handlungsbereitschaft. Für den 27-Jährigen steht fest: „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass uns das alles noch enger zusammenschweißt – falls das überhaupt möglich ist – und wir stärker aus dieser Situation herauskommen werden.“
Auch in der fußballfreien Zeit ist auf Spanien in Sachen Gerüchte Verlass. Das berühmt berüchtigte Portal ‚Don Balon‘ berichtet von einem Interesse der beiden spanischen Schwergewichte an Dortmunds Wunderkind Youssoufa Moukoko. So sollen Real und Barça den 15-Jährigen als mögliches Transferziel ins Auge gefasst haben. Auch weil dessen Vertrag beim BVB nur noch bis 2022 laufe.
Dass einer der vielversprechendsten Youngster im Weltfußball auch auf irgendeinem Zettel in Madrid oder Barcelona steht, wollen wir gar nicht anzweifeln. Aber bevor über einen möglichen Moukoko-Wechsel geredet wird, sollte das Offensivjuwel vielleicht erstmal sein Profidebüt geben. Und vielleicht volljährig werden.
Josha Vagnoman zählt zu den größten Talenten beim HSV. Da sollte man meinen, dass eine mögliche Vertragsverlängerung mit dem 19-Jährigen hohe Priorität genießt. Schließlich ist das aktuelle Arbeitspapier nur bis 2021 datiert. Wie allerdings die ‚MoPo‘ berichtet, wartet der Rechtsverteidiger immer noch auf einen unterschriftsreifen Vertrag. Eine Einigung steht anscheinend noch aus, obwohl die Gespräche schon im Dezember begonnen haben sollen.
HSV-Manager Jonas Boldt kommentierte die Personalie Vagnoman ebenfalls mit leicht angesäuertem Ton: „Ich habe auch schon im Dezember gelesen, dass die Sache in trockenen Tüchern sein soll. War sie aber nicht. Ich bin ein Freund davon, Dinge zu vermelden, wenn sie auch wirklich unterschrieben sind.“ Ob zeitnah Vollzug vermeldet werden kann, wo gerade doch ohnehin unklar ist, wie es überhaupt weitergeht, darf zumindest angezweifelt werden.
Für die aktuelle Saison gibt es im Grunde zwei realistische Szenarien: Eine Fortsetzung unter Ausschluss der Zuschauer oder ein endgültiger Abbruch. Der ‚FAZ‘ verriet SGE-Schlussmann Kevin Trapp seine Präferenz: „Ich hätte lieber Spiele ohne Zuschauer als einen Saisonabbruch, wenn sie aus gesundheitspolitischen Aspekten vertretbar wären.“ Auch wenn der 29-Jährige durch die fehlenden Fans mögliche Nachteile fürchtet. „Gerade in Frankfurt, wo uns die Zuschauer oft zum Sieg pushen“, so Trapp.
Der VfB Stuttgart ist wirtschaftlich gesund. Aber wie lange noch? Zwar gehören die Schwaben nicht zu den 13 akut existenzbedrohten Profiklubs in Bundesliga und 2. Liga, wie Sven Mislintat dem ‚Schwäbischen Tagblatt‘ bestätigte. Gleichzeitig stellte der Sportdirektor jedoch fest: „Wenn aber sämtliche Einnahmen einbrechen, dann wird es auch für uns irgendwann sehr eng.“ Mindestens zeitnahe Geisterspiele würden wohl benötigt werden, um eine finanzielle Katastrophe zu vermeiden.
Der Großteil der Aktivitäten, mit denen sich Gladbachs Nico Elvedi die Zeit vertreibt, lässt nicht unbedingt aufhorchen. „Ich spiele zwischendurch mit meinen Kumpels Fifa auf der Playstation, oder schaue mit meiner Freundin Alexandra Netflix, koche und esse mit ihr“, erklärte der Innenverteidiger dem Schweizer ‚Blick‘. Weiterbildung steht beim 23-Jährigen aber auch auf dem Programm. „Neben dem Training lerne ich nun intensiv spanisch“, so Elvedi. Sorgt da jemand für einen möglichen Wechsel vor?