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Erik Schmidt·10. März 2020
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Erik Schmidt·10. März 2020
Der Coronavirus wirbelt auch das Power Ranking gehörig durcheinander. Aufgrund von Spielabsagen konnten einige Klubs ihre Platzierungen nicht behaupten, andere hingegen – wie Manchester City und Real Madrid – fielen nach schmerzhaften Niederlagen gänzlich aus der Liste.
In der Liga kam der französische Meister am vergangenen Wochenende nicht zum Zuge. Die Auswärtspartie bei Racing Straßburg, die eigentlich als Generalprobe für das Achtelfinalrückspiel in der Champions League gegen Borussia Dortmund dienen sollte, wurde abgesagt. Im Coupe de France zog die Mannschaft von Thomas Tuchel nur wenige Tage zuvor jedoch durch einen 5:1-Erfolg über Olympique Lyon zum sechsten Mal hintereinander ins Finale ein.
Die Katalanen landeten im Duell mit Real Sociedad einen echten Big Point. Der 1:0-Sieg, den einmal mehr Lionel Messi zu verantworten hatte, brachte gleich mehrere positive Begleiterscheinungen mit sich. So ersetzten sie die Basken im Power Ranking. Außerdem konnte das bei Betis Sevilla mit 1:2 unterlegene Real Madrid wieder von der Spitzenposition in La Liga verdrängt werden.
Seit Markus Gisdols Inthronisierung Mitte November hat sich der Effzeh vom Abstiegskandidaten zum Europapokalanwärter gemausert. Nach der Winterpause gelangen in sieben Bundesligaauftritten fünf Siege, zuletzt holten sie auch in Paderborn (2:1) einen Dreier – nur den beiden Spitzenteams aus Dortmund und München mussten sich die Kölner beugen. Schalke und Platz sechs sind somit nur noch fünf Zähler entfernt.
Ob Bundesliga, DFB-Pokal oder Europa League – der Werksklub tanzt noch auf allen Hochzeiten mit. Mit Eintracht Frankfurt (4:0) wurde am Samstag ein anderer international vertretener Bundesligist regelrecht überrollt. Dabei trumpfte neben dem wieder erstarkten Kai Havertz mit Paulinho ein bislang eher unauffälliger Youngster auf. Das Ende der Entwicklung dieser jungen Mannschaft scheint demnach noch längst nicht erreicht.
Die torhungrige Offensivabteilung der Italiener war am vergangenen Wochenende zum Fasten verdammt. Aufgrund des Coronavirus musste der Champions-League-Achtelfinalist eine unfreiwillige Pause einlegen. Am Dienstag geht es in der Königsklasse vor leeren Rängen beim FC Valencia weiter. An Müdigkeit dürfte das Weiterkommen nach dem 4:1-Erfolg im Hinspiel nicht scheitern.
Zuletzt lief es nicht rund bei der Alten Dame: Erst setzte es in der Champions League eine 0:1-Niederlage in Lyon, dann wurden die prestigeträchtigen Partien in Liga und Pokal gegen die beiden Teams aus Mailand abgesagt. Das Serie A-Duell mit Inter wurde immerhin schon nachgeholt. Durch einen 2:0-Sieg im Derby d’Italia inklusive Traumtor von Paulo Dybala beendeten die Turnier wohl auch die letzten Titelträume der Nerazzurri.
Der BVB bevorzugt momentan eher den pragmatischen Weg zum Ziel. Der 2:1-Erfolg im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach bedeutete den dritten Arbeitssieg in der Bundesliga am Stück. Die Zeiten wilder schwarzgelber Spektakel scheinen vorerst vorbei. In der Bundesliga ging es an Leipzig vorbei auf Rang zwei, in Europas Formtabelle konnte immerhin Rang vier gesichert werden.
Auch die Römer verlebten ein ruhiges Wochenende, waren sie doch selbst nicht gefordert. So konnten die Himmelblauen zwar genüsslich verfolgen, wie sich ihre ärgsten Konkurrenten im Kampf um die Krone in Italiens höchster Spielklasse gegenseitig duellierten, gleichzeitig mussten sie aber auch Platz eins im Power Ranking hergeben.
Die Reds haben ihre größte Krise der laufenden Saison – nach zwei Niederlagen in Liga (0:3 in Watford) und FA Cup (0:2 beim FC Chelsea) am Stück – mit einem 2:1-Sieg gegen Bournemouth beendet. Weil Manchester City obendrein patzte, rückte die englische Meisterschaft ein weiteres Stück näher.
Beim 2:0-Erfolg über Augsburg gelang den Münchnern nicht nur der sechste Pflichtspielsieg in Folge, sie blieben zudem auch zum vierten Mal hintereinander ohne Gegentreffer. Die Mannschaft von Hansi Flick scheint somit gerüstet für die heiße Phase dieser Saison. In dieser Verfassung könnte aktuell der Coronavirus der gefährlichste Bayern-Kontrahent sein.