Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double | OneFootball

Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Erik Schmidt·6. März 2020

Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double

Artikelbild:Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double

Weil es für zweite Plätze bekanntlich maximal eine Medaille gibt, bietet der Leverkusener Trophäenschrank durchaus noch etwas Stauraum. Denn in der 115-jährigen Vereinsgeschichte gewann Bayer bislang lediglich zwei bedeutende Titel – den Uefa-Cup (1988) sowie den DFB-Pokal (1993).

Der letzte Triumph des Werksklubs liegt demnach – obwohl sie oft dicht dran waren – bereits längere Zeit zurück. Doch, wir sind uns sicher: Am Ende der laufenden Saison hat das sehnsüchtige Warten der Rheinländer ein Ende – das Team von Peter Bosz wird nämlich nicht nur einen, nein, sondern sogar zwei (!) Wettbewerbe als Sieger beenden.


OneFootball Videos


Zwar macht die Meisterschale einmal mehr einen Bogen um Leverkusen, doch in der Europa League sowie erneut im DFB-Pokal führt in dieser Spielzeit kein Weg an Bayer vorbei. Für diese Steile These finden sich gleich mehrere Argumente.

Artikelbild:Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double

Da wäre zu allererst Kai Havertz. Der 20-Jährige ist wohl schon jetzt einer der besten Spieler, die jemals das Bayer-Trikot trugen. In einer Reihe mit Bernd Schuster, Emerson, Michael Ballack und Arturo Vidal. Sein Abschied im kommenden Sommer scheint allerdings längst beschlossene Sache. Einzig der neue Verein des Riesentalents steht noch in den Sternen.

Um möglichst gute Karten im bevorstehenden Poker zu besitzen, dürfte sich Havertz in den bevorstehenden Monaten noch einmal besonders reinhängen. Bereits seit der Winterpause ist ein deutlicher Formanstieg des Mittelfeldspielers zu beobachten. Mit seiner beeindruckenden Ruhe am Ball sowie mit seiner unfassbaren Effektivität könnte Havertz vor allem in den großen Spielen zum Leverkusener Trumpf werden.

Neben dem deutschen Nationalspieler hat Bayers Kader aber noch eine Menge weiterer Qualität zu bieten. Da fallen selbst die verletzungsbedingten Zwangspausen der beiden Leistungsträger Kevin Volland und Nadiem Amiri nicht ins Gewicht. Zwar schmerzt vor allem Vollands Fehlen, nimmt der 27-Jährige doch für gewöhnlich als erster Anläufer der gegnerischen Defensive einen ganz wichtigen Part im Bosz-System ein. Doch anstelle des ehemaligen Hoffenheimers impft Lucas Alario – immerhin siebenfacher argentinischer Auswahlakteur – der Leverkusener Offensive zusätzliche Kaltschnäuzigkeit ein.

Artikelbild:Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double

Die wohl größte Schwäche unter dem Bayer-Kreuz in den vergangenen Jahre war schließlich die mäßige Chancenverwertung. Für eine positive Entwicklung in dieser Angelegenheit sprechen jedoch speziell zwei Auftritte aus der jüngeren Vergangenheit. Sowohl im Duell mit Borussia Dortmund (4:3) als auch bei Union Berlin (3:2) feierte Leverkusen im Februar wichtige Siege, obwohl die Kontrahenten mehr Torgelegenheiten kreierten.

Die neue Abgezocktheit führt auch dazu, dass die stets begabte, aber meist wechselhafte Bayer-Mannschaft inzwischen durch Konstanz besticht, wie neun Siege in elf Pflichtspielen nach dem Jahreswechsel beweisen. Die Akteure scheinen endlich die Vorstellungen ihres niederländischen Übungsleiters, der auf eine Mixtur aus Ballbesitz, hohem Verteidigungsverhalten und schnellem Umschaltspiel setzt, verinnerlicht zu haben. Als Glücksgriff für die defensive Stabilität erwies sich zudem Edmond Tapsoba, der Winterzugang eroberte sich immerhin auf Anhieb einen Stammplatz.

Artikelbild:Steile These: Bayer Leverkusen holt in dieser Saison das Double

Zwar ist für den ganz großen Wurf auch eine gewisse Portion Glück vonnöten, doch zumindest auf internationalem Parkett gibt es kein Team, vor dem sich Leverkusen verstecken muss. Im kommenden Duell mit den Glasgow Rangers sind sie der Favorit und selbst im Duell mit Inter Mailand und Manchester United ist Bayer ein Weiterkommen nach Hin- und Rückspiel zuzutrauen.

Ein Aufeinandertreffen mit den Red Devils hätte besonders für Bosz eine brisante Note, denn im Mai 2017 unterlag der Trainer mit Ajax Amsterdam im Finale dieses Wettbewerbs dem englischen Traditionsklub. Der Niederländer weiß demnach nicht nur, wie man das Endspiel erreicht, sondern hat auch noch eine offene Rechnung zu begleichen.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Wie in der Europa League könnte den Leverkusenern zwar auch im DFB-Pokal Eintracht Frankfurt in die Suppe spucken, der größte Konkurrent ist dort aber dennoch der FC Bayern und die Münchner hat Bayer in dieser Saison schon einmal bezwungen. Also, mal im Ernst: Wer soll das Double des Werksklubs da noch verhindern?