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·16. Mai 2024

Vergessene Buli-Transfers: Wolf holt den Tiger, der Lutscher lässt sich quälen

Artikelbild:Vergessene Buli-Transfers: Wolf holt den Tiger, der Lutscher lässt sich quälen

Ein Mensch vergisst jeden Tag hunderte von Dingen. Meistens ist das nicht so wild, da uns lediglich Unwichtiges entfällt wie Einkäufe, unerledigte Hausaufgaben oder vom Sport abzuholende Kinder. Doch manchmal kommt es auch deutlich schlimmer und zack, hat man vergessen, dass Aílton mal beim MSV Duisburg war.

Dabei sind genau solche seinerzeit sportlich vielleicht nicht ganz so bedeutenden Transfers, bei denen vor allem im Nachhinein Klub- und Spielername überhaupt nicht zueinander passen, doch das Salz in der Suppe. Hier wollen wir deshalb gegen das Vergessen kämpfen und dich regelmäßig an Bundesliga-Transfers erinnern, die wirklich mal passiert sind.


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Stefan Effenberg zum VfL Wolfsburg

Wettschulden sind Ehrenschulden: Im Jahr 1994 war Stefan Effenberg zu Gast bei „Wetten, dass …?“, verlor eine Wette und musste sich daher einen Tiger ins Haar färben lassen. Die Geburt eines Spitznamens. Gegen Ende seiner an Titeln und Anekdoten reichen Karriere wurde der Tiger vom Wolf geholt – gemeint ist Wolfgang Wolf, damals passenderweise noch Trainer des VfL Wolfsburg. Der Werksklub galt damals noch mehr als heute als graue Maus der Liga, Effenberg sollte etwas Farbe in die Autostadt bringen.

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Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images

In jedem Fall kam mit Effenberg eine zuvor unbekannte Aufmerksamkeit nach Wolfsburg. Dabei gelang es ihm zumindest stellenweise, sportlich auf sich aufmerksam zu machen – beispielsweise mit einem frechen Lupfer-Tor gegen Bayer Leverkusen. Aber natürlich blieb es unvermeidlich, dass Effenberg auch neben dem Platz Schlagzeilen produzierte. So soll er einen Polizisten während einer Verkehrskontrolle „Arschloch“ genannt haben. Effenberg wies jede Schuld von sich, der Polizist habe ihn nur schlecht verstanden – eigentlich habe Effenberg „schönen Abend noch“ gesagt. Als der Fall vor Gericht ging, wurde Effenbergs Version keinen Glauben geschenkt. Die ihm aufgebrummten 10.000 € Strafe dürften ihn bei dem üppigen Gehalt, dass er in Wolfsburg empfing, allerdings kaum gestört haben.

Wann war das? Saison 2002/03

Von wo kam er? FC Bayern München

Transfersumme? ablösefrei

Bilanz? 3 Tore und 4 Torvorlagen in 19 Bundesliga-Spielen

Was kam danach? Effenbergs Vertrag in Wolfsburg wurde noch im Laufe der Saison wieder aufgelöst. Er ging für ein letztes Profi-Jahr nach Katar, seitdem hängt er vor allem in TV-Shows und auf dem Oktoberfest rum und hat auch mal für einige Monate erfolglos den SC Paderborn trainiert.

Torsten Frings zum FC Bayern München

Wir kommen vom Tiger zum Lutscher: Ob Stefan Effenberg oder Torsten Frings während ihrer Spielerkarriere den schmeichelhafteren Spitznamen abbekamen, sei jedem Leser selbst überlassen. Bei Frings war es sein Ex-Teamkollege Andreas Herzog, der ihm zum Karrierebeginn den Beinamen verpasste. Trainiert wurden die beiden damals beim SV Werder Bremen übrigens von Felix Magath, weithin auch unter dem Namen „Quälix“ bekannt. Eben jener Magath war es, der Frings später auch zum FC Bayern München holte – eine Episode in Frings‘ Karriere, die vielen Fußballfans sicher nicht mehr so ganz geläufig ist.

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Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images

Dabei ist es nicht so, dass Frings sich bei den Bayern nicht durchsetzte: Die meiste Zeit der Saison 2004/05 war er Stammspieler, er gewann mit dem FCB die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Aber dennoch: so richtig warm wurden Frings und die Münchner nicht miteinander. Nach nur einer Saison brach er seine Zelte wieder ab und wechselte zurück zu seinem Wohlfühlverein, dem SV Werder Bremen.

Wann war das? Saison 2004/05

Von wo kam er? Borussia Dortmund

Transfersumme? 9,25 Mio. Euro

Bilanz? 4 Tore und 6 Torvorlagen in insgesamt 43 Spielen in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League

Was kam danach? Nach seiner Rückkehr zum SV Werder blieb Frings dort für sechs Jahre, ehe er seine Karriere beim FC Toronto in der Major League Soccer ausklingen ließ.

Sami Khedira zu Hertha BSC

Was für eine große, internationale Karriere! Sami Khedira gewann mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel, er spielte für Real Madrid und Juventus Turin, gewann die Champions League und holte mit dem VfB Stuttgart auch den Meistertitel in der Bundesliga. Aber, da war doch noch etwas … „Achja“, wird sich der ein oder andere denken. Bei Hertha BSC war Sami Khedira auch noch.

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Foto: Michael Sohn/POOL/AFP via Getty Images

Seine Karriere neigte sich schon dem Ende entgegen, als sich Khedira für ein Comeback in der Bundesliga beim Hauptstadt-Klub entschied. Die Hertha war zu dieser Zeit noch nicht vom „Big-City-Club“-Größenwahn befreit, nichtsdestotrotz dümpelte sie nur im hinteren Bundesliga-Drittel herum. Auch Weltmeister Khedira vermochte kaum dabei zu helfen, die ehrgeizigen sportlichen Pläne Wirklichkeit werden zu lassen. Zumal ihm die Wade zu schaffen machte und er einige Spiele verpasste – nach einem halben Jahr in Berlin hängte er die Fußballschuhe dann auch endgültig an den Nagel.

Wann war das? Rückrunde der Saison 2020/21

Von wo kam er? Juventus Turin

Transfersumme? ablösefrei

Bilanz? Khedira kam in 9 Bundesliga-Spielen zum Einsatz, von denen nur eines gewonnen werden konnte (ein 3:0 gegen den SC Freiburg)

Was kam danach? Das Karriereende – seitdem tritt Khedira in der Öffentlichkeit vor allem als TV-Experte auf.

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