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·11. Mai 2024

„Du kamst als Kollege, gehst als Freund“ – Die Stimmen zur Bundesliga

Artikelbild:„Du kamst als Kollege, gehst als Freund“ – Die Stimmen zur Bundesliga

An den letzten beiden Spieltagen einer Bundesliga-Saison werden viele verdiente Spieler und Trainer verabschiedet. Während in Freiburg Trainer-Legende Christian Streich seinen Hut nahm, bereitete Borussia Mönchengladbach Tony Jantschke und Patrick Herrmann mit dem Klassenerhalt ein versöhnliches Karriereende. In Köln stand nach dem dramatischen Heimsieg der Sport im Fokus.

Köln hofft wieder auf Bundesliga-Verbleib: „Jeder glaubt immer noch dran“

Große Emotionen standen beim SC Freiburg auf der Tagesordnung. Nach dem 1:1 gegen Heidenheim sagte Trainer Christian Streich „Alla dann“. „Man muss sagen, du hast eine Ära geprägt wie ganz wenige vor dir. Du kamst als Kollege, gehst als Freund“, verabschiedete Sportvorstand Jochen Saier das Urgestein, das zunächst dem Gegner ein großes Lob aussprach: „Wenn wir ein Heimspiel schon nicht gewinnen können, dann am liebsten gegen Heidenheim.“ Immer wieder von „Christian Streich“-Sprechchören unterbrochen, richtete der 58-Jährige warme Worte an seine Wegbegleiter: „Möchte mich herzlich bedanken, bei allen, die mich unterstützt haben im Verein. Ich danke euch für alles, für die wunderbaren Spiele.“


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Seit Januar 2012 hatte Streich bei den Profis an der Linie gestanden, zuvor war er fast 17 Jahre im Nachwuchs der Breisgauer tätig. Zum Abschied erhielt der meinungsstarke Coach Weine aus verschiedenen Jahrgängen, jede Flasche stand für ein Highlight seiner Laufbahn. Die A-Jugend-Meisterschaft 2008, die Europapokal-Teilnahmen, der Wiederaufstieg 2016 und das DFB-Pokalfinale 2022 fanden in der Dankesrede von Saier besondere Erwähnung.

Emotional wurde es auch in Köln. Mit zwei ganz späten Toren hielten die Domstädter die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben und rissen Union Berlin mit in den Abstiegsstrudel. Die Erleichterung war Christian Keller, Geschäftsführer der Kölner, ins Gesicht geschrieben: „Das Wichtigste ist, dass man gesehen hat, dass wir hier alle zusammenstehen. Egal wie es läuft, jeder glaubt immer noch dran, dass es möglich ist.“ Timo Hübers blickte schon auf das „Endspiel“ in Heidenheim: „Hätte mir das einer vor drei Wochen gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben.“

„Die Moral ist da, das hat man heute und gegen Bochum gesehen“, war sich Kapitän Florian Kainz sicher, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann. Der pragmatische Ansatz von Trainer Timo Schultz zahlte sich spät aus. „Eine unfassbar schwierige Situation, wir brauchten den Dreier und starten mit zwei Nackenschlägen ins Spiel. Dass wir am 33. Spieltag kein Tiki-Taka spielen, dafür sollte jeder Verständnis haben. Trotzdem haben wir immer wieder vorne rein gespielt, Stress erzeugt und heute auch belohnt.“

Tristesse dagegen bei Union Berlin. „Es ist nicht nur das heutige Spiel, wir haben überhaupt eine schwierige Saison“, so Christopher Trimmel, der Spielführer der Eisernen: „Wir haben selten konstant guten Fußball gespielt, haben uns als Mannschaft nie richtig gefunden. Das sieht man, auch heute. Wir hoffen, dass wir das Ruder rumreißen.“

Bei Borussia Mönchengladbachs Punkteteilung gegen Eintracht Frankfurt absolvierten Tony Jantschke und Patrick Herrmann ihre letzten Heimspiele im Borussia Park. Als ein „Zwischending zwischen wunderschön und grausam“ bezeichnete Herrmann seine Gefühlslage nach Abpfiff: „Das muss man erstmal jetzt verarbeiten. Es ist extrem traurig, aber auch schön.“ Eine Woche vor Saisonende kann die Borussia die Abstiegssorgen ad acta legen. „Es war keine gute Saison und man hat gesehen, dass in so einem Spiel der Kopf mitspielt. Wir sind erstmal glücklich und atmen durch“, fiel Roland Virkus ein großer Stein vom Herzen.

Werder-Stürmer Marvin Ducksch konnte dem 1:1 gegen Leipzig auch Positives abgewinnen: „Jeder kann heute stolz auf sich sein.“ RB-Trainer Rose freute sich weniger über den Punkt, hätte Platz vier gerne gefestigt: „Ich hätte mir heute mehr unser Champions-Mindset gewünscht.“

(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

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